"Wir wollen die Bank perspektivisch auf zwei Säulen stellen - einmal die Säule Finanzsektor, auf der anderen Seite immer stärker auch die Säule Gesundheitsmarkt", sagte Konzernchef Ulrich Sommer am Montag in Frankfurt. "Ich bin absolut davon überzeugt, dass dies ein wichtiger Weg ist, um in der Zukunft als mittelständische Bank überleben zu können."

Ab Juni will die Apobank auf einer Plattform Fort- und Weiterbildungsangebote an Ärzte, Apotheker und Zahnärzte vermitteln, später sollen weitere Produkte und Dienstleistungen hinzukommen. Denkbar seien etwa eine Stellenbörse oder eine Praxisbörse, sagte Sommer. Mit 450.000 Kunden in den Heilberufen habe man die nötige Größe, um genug Interessenten auf die Plattform zu ziehen.

Zum Gewinn werde das neue Geschäftsfeld wohl erst in drei bis fünf Jahren beitragen, sagte Sommer. Dennoch ist er zuversichtlich, die Kreditvergabe auch 2019 weiter zu steigern und den Überschuss auf dem Vorjahresniveau zu halten. 2018 legte der Gewinn nach Steuern trotz hoher Ausgaben für die Einführung eines neuen IT-Systems um 1,7 Prozent auf 62,9 Millionen Euro zu. Dank einer kräftig gestiegenen Kreditvergabe konnte die Apobank erstmals seit drei Jahren ihren Zinsüberschuss steigern, zudem profitierte sie von eine gewonnenen Steuerstreit. Die Mitglieder sollen wie bereits in den Vorjahren eine vierprozentige Dividende erhalten.

Per Ende 2018 schrumpfte die Kernkapitalquote kräftig auf 16,7 (Vorjahr: 19,5) Prozent - zum einen wegen des Ausbaus des Geschäfts, zum anderen wegen Anforderungen der Europäischen Zentralbank (EZB), die bei der Messung der Bilanzrisiken einen Sicherheitszuschlag forderte. Da die Bank ihre Kreditvergabe auch im laufenden Jahr ausbauen wolle, werde die Kernkapitalquote 2019 auf 16 Prozent abschmelzen, sagte Finanzchef Thomas Siekmann. Um bei Bedarf das Eigenkapital stärken zu können, soll die Vertreterversammlung im Juni den Weg für die Ausgabe spezieller Anleihen (AT 1) im Volumen von bis zu 300 Millionen Euro frei machen.