LONDON/DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Großbritannien-Reisende mit deutschem Handyvertrag müssen sich trotz des Brexits vorerst weiter keine Gedanken um Roaming-Gebühren machen. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter Mobilfunkanbietern.

Zwar ist das Vereinigte Königreich mit dem Brexit de facto aus der Roaming-Regelung der EU herausgefallen, dennoch hatten zunächst Anbieter beider Seiten keine zusätzlichen Gebühren für die Nutzung mobiler Daten im jeweiligen Ausland erhoben. In Großbritannien haben nun sowohl Vodafone als auch der Anbieter EE angekündigt, dies ab Januar 2022 wieder ändern zu wollen. Freies Roaming in EU-Ländern soll dann nur noch in bestimmten Tarifen verfügbar sein.

Von Vodafone in Deutschland hingegen hieß es, man habe keine Pläne, wieder Roaming-Gebühren in Großbritannien zu erheben. Auch Kunden der Deutschen Telekom müssen keine zusätzlichen Kosten fürchten. Bei O2 und 1&1 ist das bis zum Jahresende nach Angaben der Unternehmen auch der Fall. Ob das allerdings auch nach 2021 noch gelten wird, wollten sich die Anbieter noch offen halten. Dies hänge von Verhandlungen mit den Roaming-Partnern ab, hieß es auf Anfrage. Man werde seine Kunden zum gegebenen Zeitpunkt informieren.

Innerhalb der EU waren die Roaming-Gebühren 2017 abgeschafft worden. Seitdem können europäische Handynutzer weitgehend unbesorgt im Urlaub telefonieren oder surfen. Das gilt bislang trotz des Brexits auch für das Vereinigte Königreich, das zum Jahreswechsel die finale Scheidung von der EU vollzogen hatte./swe/DP/zb