MAINTAL (dpa-AFX) - Rund ein Jahr nach der Versteigerung der 5G-Frequenzen ist unter den Netzbetreibern keine Einigung mit dem Neueinsteiger 1&1 Drillisch, der zum United-Internet-Konzern gehört, in Sicht. "Drillisch möchte möglichst flächendeckend und günstig an die Ressourcen herankommen. Die anderen haben das Interesse, den neuen Wettbewerber möglichst klein zu halten", sagte Telekommunikations-Experte Torsten Gerpott von Universität Duisburg-Essen zu dem Konflikt.

Neben der Deutschen Telekom, Vodafone und Telefonica Deutschland hatte auch 1&1 Drillisch für die Nutzungsrechte von 5G-Frequenzen Milliarden auf den Tisch gelegt, allerdings noch nicht mit dem Ausbau begonnen. Anders als die drei Wettbewerber verfügt die in Maintal ansässige United-Internet-Tochter 1&1 Drillisch bislang noch nicht über ein eigenes Mobilfunknetz.

Die Wettbewerber müssen daher mit 1&1 Drillisch über sogenanntes nationales Roaming verhandeln. Das bedeutet: Drillisch will quasi Rechte dafür anmieten, dass die eigenen Kunden außerhalb der Zone, in der Drillisch eigene 5G-Masten baut, nicht ins Funkloch fallen, sondern die Netze der Wettbewerber mitnutzen können.

Die Verhandlungen, die nun bereits seit vergangenem Herbst laufen, sind ins Stocken geraten. Während 1&1-Chef Ralph Dommermuth den Rivalen "Mondpreise" bei ihren Angeboten vorwirft, beklagen diese, der Neuling stelle zu hohe Anforderungen./swe/DP/zb