BRAUNSCHWEIG/STUTTGART (awp international) - Die Familien Porsche und Piëch stützen als Mehrheitseigner von Volkswagen den Deal mit der Justiz über ein Ende des Marktmanipulationsverfahrens gegen die Konzernspitze. Zur geplanten Einstellung im Fall von VW -Vorstandschef Herbert Diess und des Aufsichtsratsvorsitzenden Hans Dieter Pötsch durch eine Zahlung von neun Millionen Euro hiess es am Mittwoch, Wolfgang Porsche und Hans Michel Piëch "unterstützen und begrüssen die jetzt getroffene Entscheidung". Beide agieren als Sprecher der Eigentümerfamilien, die mehr als die Hälfte der Stammaktien des weltgrössten Autokonzerns kontrollieren. Wolfgang Porsche ist zudem Mitglied des Präsidiums des VW-Aufsichtsrats und Chefaufseher der VW-Konzernholding Porsche SE .

Die Porsche-Holding erklärte in Stuttgart, man habe schon bei der Anklageerhebung gegen Diess und Pötsch im September des vergangenen Jahres betont, "uneingeschränkt hinter den Herren zu stehen". Damals hatte Wolfgang Porsche gesagt: "Sollte es zu einem Verfahren kommen, sind wir davon überzeugt, dass die drei Angeschuldigten die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft entkräften werden." Auch der frühere VW-Vorstandschef Martin Winterkorn war wegen Marktmanipulation im Zusammenhang mit der Dieselaffäre angeklagt worden. In seinem Fall könnte nach Informationen aus seinem Umfeld ebenfalls eine Einigung vor dem Beginn eines möglichen Prozesses verabredet werden.

Am Dienstagabend war bekanntgeworden, dass das Strafverfahren gegen Diess und Pötsch wegen des Vorwurfs einer zu späten Information der Anleger rund um den Abgasskandal 2015 gegen Geldauflagen beendet werden soll. VW erklärte: "Der Aufsichtsrat der Volkswagen AG begrüsst die Einstellung des Verfahrens durch das Landgericht Braunschweig." Dieses wollte sich am Mittwoch im Tagesverlauf äussern./jap/DP/jha