MÜNCHEN/SPARTANBURG (dpa-AFX) - Der Autobauer BMW hat in einem Schreiben an US-Handelsminister Wilbur Ross vor Importzöllen auf Autos gewarnt. "Die heimische Produktion von Automobilen hat keinen ersichtlichen Zusammenhang mit der nationalen Sicherheit der USA", schreibt das Unternehmen in einer Stellungnahme, die der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX vorliegt. Zuvor hatte die "Welt am Sonntag" darüber berichtet.

Das Schreiben wurde im Rahmen einer Untersuchung des US-Handelsministeriums eingereicht. Bei der Untersuchung geht es darum, ob US-Präsident Donald Trump zum Schutz der nationalen Sicherheit Zölle auf Autos ausländischer Hersteller erheben darf. "Es scheint, dass der Zweck der Androhung dieser Zölle ist, bestimmte wirtschaftliche Ziele zu erreichen", heißt es in der Stellungnahme weiter. Die Erhebung von Zöllen sei nicht dazu geeignet, das Wirtschaftswachstum der USA zu erhöhen und dadurch die Wettbewerbsfähigkeit anzukurbeln. Akademische Forschungsergebnisse zeigten vielmehr, dass freier Handel in vielerlei Hinsicht vorteilhaft für Länder sei.

BMW betreibt in den USA in Spartanburg (US-Bundesstaat South Carolina) bisher sein weltweit größtes Werk. Dort werden vor allem die Modelle der SUV-Modellreihe X produziert. BMW ist nach eigenen Angaben ein Nettoexporteur von Autos aus den USA. 2017 habe der Hersteller gut 272 000 Autos aus den USA exportiert und knapp 248 000 Autos eingeführt. Der Konzern habe in das Werk in Spartanburg bisher fast 9 Milliarden US-Dollar investiert, derzeit werde die Produktionskapazität auf 450 000 Autos pro Jahr ausgebaut. Direkt und über Zulieferer stehe das Werk damit für über 36 000 Arbeitsplätze./men