Zürich (awp) - Der Industriekonzern Sulzer ist laut CEO Greg Poux-Guillaume trotz der jüngsten Bewegungen beim Ölpreis gut unterwegs. Auch wenn es zuletzt zu einem deutlichen Preisrückgang kam und Sulzer nach wie vor einen Grossteil seiner Umsätze in der Ölindustrie erwirtschaftet, besteht kein Grund zu Sorge, wie er im Interview mit der "Schweiz am Wochenende" erklärt.

Denn auch wenn Sulzer weiterhin etwa 45 Prozent seiner Umsätze in der Ölindustrie erwirtschafte, hänge das Unternehmen nicht direkt vom Ölpreis ab. "Es gibt eine Preisschwelle, wird diese überschritten, können die meisten unserer Kunden rentabel investieren, und wir bekommen neue Aufträge". Diese Schwelle liege derzeit bei etwa 60 US-Dollar pro Fass. "Dagegen ist es zweitrangig, ob Öl nun 75 oder 80 Dollar kostet."

Gleichzeitig macht der Manager deutlich, dass er davon ausgeht, dass der Preis auch in den kommenden Jahren oberhalb der 60-Dollar-Grenze bleiben werde.

Aktienkurs von vielen Faktoren beeinflusst

Mit Blick auf die Diskrepanz zwischen einer guten Auftragslage und einem weniger guten Verlauf des Aktienkurses, stellt Poux-Guillaume heraus, dass der Aktienkurs nicht nur durch die Auftragslage alleine bestimmt werde, sondern auch durch Faktoren wie etwa die Markstimmung. Und da dominiere derzeit die Sorge, die globale Konjunktur könne ihren Höhepunkt überschritten haben.

Für Sulzer selbst könne er keine Verlangsamung feststellen. Im Gegenteil, wenn er sich die kommerzielle Pipeline oder die Kundennachfrage anschaue, dann gehe es aufwärts.

Vekselberg mittlerweile eher passiver Investor

Auf die Frage, ob der russische Milliardär Viktor Vekselberg nach wie vor ein Ankeraktionär für Sulzer sei, erklärt der Manager, er würde eher davon sprechen, dass die Tiwel Holding eine grosse zumeist passive Investorin sei, an der Vekselberg die wirtschaftlich berechtigte Person sei.

Dabei führt Poux-Guillaume weiter aus: "Passiv, weil sie unsere Aktien weder kaufen noch verkaufen kann". Die Holding habe eine Vereinbarung unterzeichnet, wonach sie nicht zukaufen wird. Diese sei mit Sulzer und der US-Sanktionsbehörde Ofac unterschrieben worden. Verkaufen könne die Holding nicht, da sie sanktioniert sei, so der Manager weitere.