Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

GROSSBANKEN: Die zwei Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse wirtschaften laut der "NZZ am Sonntag" weniger gut als etwa kleinere Finanzinstitute. So sei der Börsenwert der beiden Grossbanken seit Anfang Jahr um rund 40 Milliarden Franken geschrumpft. Die Berner Kantonalbank oder die Privatbank Vontobel hätten dagegen einen doppelt so hohen Börsenwert pro Mitarbeiter wie die UBS oder Credit Suisse. Dies zeige, dass die Kleinen mehr Vertrauen bei den Investoren geniessen würden. UBS und Credit Suisse befänden sich derzeit in einem "perfekten Sturm", sagte Oswald Grübel, der beide Firmen als Konzernchef geleitet hat, zur "NZZ am Sonntag". Sie müssten gleichzeitig die Auswirkungen der Finanzkrise, das Ende des Bankgeheimnis und die Digitalisierung bewältigen. (NZZaS: S. 25)

CREDIT SUISSE: Die Credit Suisse dürfte gemäss der "SonntagsZeitung" an ihrem Investorentag am Mittwoch ein Aktien-Rückkaufprogramm in Milliardenhöhe ankündigen. Zudem wolle die Grossbank eine Erhöhung der Dividende bekanntgeben, schreibt die Zeitung unter Berufung auf "Informationen aus dem Umfeld Thiams". Ein Credit Suisse-Sprecher wollte den Artikel am Sonntag auf AWP-Anfrage nicht kommentieren. (SoZ, S. 39)

ALPIQ: Der Präsident und künftige Konzernchef des Stromriesen Alpiq, Jens Alder, sieht das Unternehmen derzeit "besser aufgestellt als jemals zuvor in der zehnjährigen Geschichte des Konzerns". Nach dem am Freitag angekündigten Rücktritt von Konzernchefin Jasmin Staiblin per Ende des Jahres sei seine Doppelrolle momentan das Beste für Alpiq, gab sich Alder in einem Interview mit der "NZZ am Sonntag" überzeugt. Alpiq müsse die starke Veränderung der Firma in den letzten Jahren zuerst verdauen. Damit beginne eine neue Phase. "Danach sind wir bereit für die Wachstumsphase und werden zum nächsten Sprung ansetzen." Staiblin habe als Konzernchefin in den vergangenen sechs Jahren "eine hervorragende Leistung" abgeliefert, lobte Alder. (NZZaS, S. 27)

VEKSELBERG I: Der russische Milliardär Viktor Vekselberg, der unter anderem an den Schweizer Industriefirmen Sulzer, Oerlikon und Schmolz+Bickenbach beteiligt ist, hat laut einem Bericht der SonntagsZeitung (SoZ) beim US-Finanzministerium um die Aufhebung der Sanktionen nachgesucht. Ein Gesuch um "Überprüfung der Sanktionen" sei eingereicht worden, zitiert die SoZ einen Sprecher Vekselbergs in Moskau. Existenzgefährdend könne für Vekselberg auch die Weigerung westlicher Banken werden, ihn mit Krediten zu versorgen, heisst es in dem Artikel. So hätten etwa die UBS, die Credit Suisse, die Deutsche Bank und die ING auf die Rückzahlung offener Kredite gepocht. Vekselberg fordere von den Schweizer Banken UBS, CS und Julius Bär Schadenersatz über 200 Millionen Franken, geklagt habe er aber bislang nicht. (SoZ, S. 44)

VEKSELBERG II: Viktor Vekselberg war einen Bericht des Wirtschaftsmagazins Bloomberg Businessweek zufolge Gegenstand des Interesses bei der Untersuchung von US-Sonderermittler Robert Mueller. Der russische Milliardär soll sich Kreisen zufolge zweimal mit Trumps früherem Anwalt Michael Cohen getroffen haben. Insbesondere die Beziehungen von Vekselberg zu seinem Cousin Andrew Intrater und deren Firma Columbus Nova, die als US-Partner von Vekselbergs Beteiligungsfirma Renova galt, seien dabei von Interesse gewesen, so der Artikel weiter. Intrater habe an die Republikanische Partei Geldspenden geleistet und 250`000 Dollar an das Vereidigung-Komitee von Präsident Trump. Zudem habe Cohen einen Beratervertrag mit Columbus Nova gehabt. (Bloomberg)

BARRY CALLEBAUT: Der Schokoladekonzern Barry Callebaut sieht das grösste Potenzial für den Schokoladenkonsum in Asien. Während der jährliche Pro-Kopf-Konsum in der Schweiz, Deutschland oder Grossbritannien zwischen acht und neun Kilo betrage, seien es in Japan 1,3 Kilo - vor allem dunkle Schokolade, sagte Barry Callebaut-CEO Antoine de Saint-Affrique in einem Interview mit der "Schweiz am Wochenende". In China betrage der Pro-Kopf-Konsum erst 100 Gramm, so der Barry-CEO. Allerdings sei Schokolade nicht Teil der traditionellen Essgewohnheiten der Chinesen. "Sie müssen den Geschmack erst noch entdecken." (Schweiz am Wochenende, S. 14)

EU-SCHWEIZ: Valentin Vogt, der Präsident der Schweizerischen Arbeitgeberverbandes, ist überzeugt, dass weitere Verhandlungen mit der EU über ein Rahmenabkommen möglich sind. Dies obwohl die EU Nachverhandlungen vor 2020 ausgeschlossen hatte. "Das ist Politik", sagte Vogt im Gespräch mit der "NZZ am Sonntag". Wenn die Schweiz der EU eine sinnvolle, gute Lösung unterbreite, hinter der sowohl die Schweizer Arbeitgeber als auch die Arbeitnehmer stünden, sei das letzte Wort vermutlich noch nicht gesprochen. "Davon bin ich überzeugt", sagte Vogt. (NZZaS, S. 10)

SCHOKOLADE: Schweizer essen laut der "SonntagsZeitung" und "Le Matin Dimanche" immer weniger Schokolade und besonders Schweizer Schokolade werde weniger nachgefragt. Im Jahr 2008 habe der generelle Pro-Kopf-Verbrauch noch bei 12,4 Kilogramm gelegen - im vergangenen Jahr seien es rund 15 Prozent weniger gewesen. Dabei habe sich der Anteil an Importschokolade in der Schweiz in den vergangenen zwei Jahrzehnten etwa verdoppelt, hiess es diesbezüglich vom Verband Chocosuisse. 2017 kamen rund 42 Prozent der verkauften Schokolade aus dem Ausland. (SoZ, S.37)

NACHHALTIGKEIT: Die Schweizerische Nationalbank SNB will laut der "Ostschweiz am Sonntag" und "Zentralschweiz am Sonntag" erstmals seit 2009 keinen Umweltbericht veröffentlichen. Ein Umwelt- beziehungsweise Nachhaltigkeitsbericht mit Zahlen für die Jahre 2017 und zum Teil für 2018 würde in den Geschäftsbericht 2018 integriert, der im Frühjahr 2019 erscheinen soll. Auf die Klimaverträglichkeit der Anlagepolitik der SNB werde jedoch auch dieser Rapport nicht eingehen, hiess es von der SNB gegenüber den Zeitungen. (Ostschweiz am Sonntag/Zentralschweiz am Sonntag)

GOOGLE: Rund 700 Google-Angestellte haben laut dem "SonntagsBlick" einen neuen offenen Brief unterschrieben, mit dem sie gegen das "Projekt Dragonfly" des Konzerns protestieren. Dragonfly sei ein Google-internes Programm für eine auf chinesische Bedürfnisse angepasste Suchmaschine. Initiiert worden sei der Brief von der Menschenrechtsorganisation Amnesty International. Man sei gegen Technologien, die Mächtige unterstützten und die Schwachen unterdrückten, hiess es in dem Brief. Gegenüber der Zeitung teilte der Konzern mit, dass Dragonfly ein erforschendes Projekt sei. Zudem sei noch nicht entschieden worden, ob es Google lanciere. "Die Privatsphäre ist für Google nicht verhandelbar", führte ein Konzernsprecher gegenüber dem "SonntagsBlick" weiter aus. (SonntagsBlick)