Zürich (awp) - Nach der Absetzung von Tidjan Thiam als operativer Chef der Credit Suisse wurde von verschiedenen Seiten auch gefordert, dass VR-Präsident Urs Rohner bereits auf die kommende Generalversammlung hin seinen Hut nimmt, so etwa vom Stimmrechtsberater Ethos. Rohner will sich aber an der kommenden GV von Ende April für ein letztes Jahr noch einmal wählen lassen. Im Jahr 2021 sollte er dann altershalber zurücktreten.

Die "SonntagsZeitung" nennt fünf valable Kandidaten als mögliche Nachfolger von Rohner und beruft sich dabei auf Kenner der Bankenszene. Es sind dies Mario Greco, der Chef der Zurich Versicherung, Thomas Jordan, den Präsidenten der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Axel Lehmann, den Chef des Schweiz-Geschäfts der UBS, Ulrich Körner, den Leiter des Asset Management der UBS sowie Philipp Hildebrand, den ehemaligen Chef der SNB, welcher heute in den Diensten von BlackRock steht.

Gegenüber der "Schweiz am Wochenende" dementierte Rohner in einem Interview Gerüchte, dass er über 2021 hinaus Präsident der Bank bleiben wolle. "Eine Verlängerung der Amtszeit kommt nicht in Frage. Anderslautende Medienberichte sind schlicht falsch", sagte er. Er hab ja nun noch über ein Jahr Zeit, den neuen CEO Thomas Gottstein zu begleiten.

Ausserdem sprach er über die Möglichkeit seiner Abwahl an der kommenden GV. "Sicherheit hat man nie. Aber ich habe keine Hinweise darauf, dass meine Wiederwahl gefährdet sein könnte."

Als grösste Herausforderungen für die Credit Suisse bezeichnete Rohner die Digitalisierung des Bankengeschäfts und den Umgang mit der anhaltenden Tiefzinsphase.

cf/