Zürich (awp) - David Herro vom US-Fondsmanager Harris Associates setzt sich mit Nachdruck für den unter medialem Beschuss stehenden CEO Tidjane Thiam ein. Der Vertreter des grössten CS-Aktionärs droht VR-Präsident Rohner mit der Abwahl, falls es an der operativen Spitze der Grossbank zum Führungswechsel kommen sollte, wie das Onlinewirtschaftsportal "The Market" schreibt.

Er verfolge die Berichterstattung in den Medien mit grosser Sorge, mahnt Herro in einem Brief an den CS-Verwaltungsrat. Dieser datiere auf den 3. Februar 2020 und liege "The Market" vor, heisst es weiter. Herro fordere das oberste Aufsichtsgremium um Präsident Urs Rohner auf, Thiam öffentlich das Vertrauen auszusprechen. Es wäre ein schlimmer Fehler, den CEO zu ersetzen, der das Unternehmen auf so positive Weise transformiert habe.

Im Gespräch mit "The Marktet" machte Herro ausserdem klar, dass er das Vorgehen von Urs Rohner nicht toleriere. Er stelle fest, dass Herr Rohner offenbar versuche, Herrn Thiam aus seiner Position zu entfernen, sagte er gegenüber dem Onlineportal. Deshalb verlange Harris vom Verwaltungsrat, Urs Rohner mit sofortiger Wirkung zu ersetzen, wenn dieser nicht in der Lage sei, Tidjane Thiam als CEO öffentlich zu unterstützen.

Sollte der Verwaltungsrat nicht entsprechend handeln, werde Harris nach anderen Wegen suchen, um Herrn Rohner aus seinem Amt als VR-Präsident zu drängen.

Aus dem Schreiben geht ausserdem hervor, dass Harris Associates 8,42 Prozent der CS-Aktien hält. Bisher war ein Anteil von lediglich rund 5 Prozent bekannt. Das amerikanische Fondshaus ist damit der mit Abstand grösste Einzelaktionär der Schweizer Grossbank, vor der Qatar Investment Authority (5,21%), dem Staatsfonds Norwegens (4,98%) und der Olayan Group aus Saudi-Arabien (4,93%).

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