Zürich (awp) - Das Debakel rund um den amerikanischen Hedgefonds Archegos soll nun auch pekuniäre Folgen für die Führungsspitze haben. Der Grossaktionär Harris Associates fordert Medienberichten zufolge, dass der scheidende Verwaltungsratspräsident Urs Rohner auf sein Salär verzichten sollen.

David Herro von Harris Associates erklärte gemäss einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg von Dienstag in einer Stellungnahme, er halte es in Anbetracht der jüngsten Ereignisse und der bisherigen Performance für angemessen, dass Urs Rohner auf eine weitere Vergütung durch die Credit Suisse verzichtet.

Der US-Vermögensverwalter Harris mit einem Anteil von rund 5 Prozent ist einer der grössten Inverstoren der CS. Herro, Chief Investment Officer von Harris, hatte bereits im vergangenen Jahr im Streit mit dem ehemaligen CEO Tidjane Thiam die Absetzung Rohners gefordert.

Ins gleiche Horn bläst gemäss dem Tagesanzeiger auch der Stimmrechtsvertreter Ethos. Dieser empfehle den Aktionären, an der kommenden Generalversammlung vom 30. April angesichts möglicher Auswirkungen dieser Affäre auf die Credit Suisse gegen die Entlastung (Décharge) des Verwaltungsrates und gegen die Bonusanträge des Managements für das Jahr 2020 zu stimmen. Ethos war am Dienstag zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

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