Zürich (awp) - Die Anlagestiftung Ethos stellt sich erneut gegen die Managerlöhne bei der Credit Suisse. Zudem spricht sich Ethos an der Generalversammlung der Grossbank gegen die Wiederwahl von Verwaltungsratspräsident Urs Rohner aus. Darüber hinaus verlangt die Anlagestiftung, dass die CS ihre Umwelt- und Sozialverantwortung verbessere.

"Das Vergütungssystem bleibt unbefriedigend", teilte Ethos am Freitag vor Beginn der CS-GV in einem Communiqué mit. Zwar habe es gegenüber dem letzten Jahr einige Verbesserungen bei der Transparenz und der Vergütungsstruktur gegeben. Aber die Gesamtvergütung für die Geschäftsleitung und den Verwaltungsrat sei angesichts des erheblichen Stellenabbaus und des dritten Verlustjahrs der CS in Folge untragbar.

Die 12 Mitglieder der Geschäftsleitung sollen knapp 115 Millionen Franken erhalten, davon 84 Millionen als variable Vergütungen, wie Ethos weiter schreibt. Insgesamt erhielten die 1'070 bestbezahlten Personen im Jahr 2017 eine variable Vergütung von knapp 1 Milliarde Franken. Damit bekamen 2,5 Prozent der Mitarbeiter mehr als 30 Prozent der gesamten Boni.

Die für die 13 Mitglieder des Verwaltungsrates vorgesehene Vergütung beträgt laut Ethos 12 Millionen Franken, wovon 4,5 Millionen Franken für den Verwaltungsratspräsident Rohner reserviert sind. 800'000 Franken seien speziell für die Funktion als Präsident des Verwaltungsrates des Schweizer Geschäfts vorgesehen, dessen Börsengang letztlich doch nicht durchgeführt worden sei, kritisiert Ethos.

Zudem fordert die Anlagestiftung die Abwahl von Rohner. Ethos vertrete die Ansicht, dass ein glaubwürdiger Kurswechsel einen Wechsel im Präsidium des Verwaltungsrats erfordere. Rohner habe jahrelang eine auf das Investment Banking ausgerichtete Strategie mit hohem Bedarf an Risikoaktiva verteidigt, welche die Bank an den Rand des Abgrunds gesteuert habe, so Ethos.

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