Zürich (awp) - Die Credit Suisse befindet sich mit dem von CEO Tidjane Thiam eingeleiteten Umbau auf dem richtigen Weg. "Thiam trifft die richtigen Massnahmen", sagte David Herro, CIO internationale Aktien von Harris Associates, in einem Interview mit "Finanz und Wirtschaft" (Online-Ausgabe). Harris Associates ist seit zehn Jahren in der Schweizer Grossbank investiert und hält laut den letzten Angaben 4,21% der Aktien. Der Kurseinbruch der CS-Aktien sei ungerechtfertigt, sagt Herro weiter. Er sehe keinen Grund, warum die Aktien innerhalb nur eines halben Jahres nur noch die Hälfte wert sein sollen.

Kritik an CS-CEO Tidjane Thiam lässt Herro nicht gelten. Thiams Job sei nicht einfach. "Ihm wurde ein schwieriges Erbe hinterlassen. Sein Vorgänger wollte zwar das Investment Banking verkleinern, machte das aber eindeutig nicht schnell genug", sagte Herro. Thiams Strategie hätte die Bank schon vor zwei oder drei Jahren umsetzen müssen, ist Herro überzeugt.

Zum Verwaltungsrat meinte Herro, dass dort eine Verstärkung nötig sei. "In einem komplizierten Finanzinstitut wie Credit Suisse braucht es im Aufsichtsgremium Personen, die das Geschäft verstehen und sicherstellen, dass es nicht mehr zu Patzern kommt", führte Herro aus.

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