Bertelsmann erhöht Anteil an Penguin Random House auf 75 Prozent
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   Gütersloh / New York / London (ots) - 
   - Konzern übernimmt weitere 22 Prozent der Anteile von 
     Mitgesellschafter Pearson 
   - Strategische Dreiviertel-Mehrheit am größten Publikumsverlag der
     Welt erreicht 
   - Pearson bleibt mit 25 Prozent-Anteil Mitgesellschafter von 
     Penguin Random House 
   - Bertelsmann-CEO Thomas Rabe: "Buchgeschäft für Bertelsmann 
     identitätsstiftend"

   Bertelsmann baut seinen Anteil an Penguin Random House, der 
weltweit führenden Publikumsverlagsgruppe, deutlich aus. Das 
internationale Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen 
übernimmt weitere 22 Prozent der Penguin-Random-House-Anteile vom 
Mitgesellschafter, dem britischen Medien- und Bildungsunternehmen 
Pearson. Bertelsmann kommt damit nun auf einen Anteil von 75 Prozent 
an der Buchgruppe, die im Rahmen dieser Transaktion mit einem 
Unternehmenswert von insgesamt 3,55 Mrd. US-Dollar bewertet wird. Die
Anteilsübernahme steht noch unter dem Vorbehalt der notwendigen 
behördlichen Freigaben.

   Thomas Rabe, Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann, sagte: 
"Penguin Random House ist eine Erfolgsgeschichte. Wir haben die 
Integration in kurzer Zeit abgeschlossen; die Gruppe ist heute 
weltweit die klare Nummer eins im Verlagswesen. Dies freut uns 
besonders, da das Buchgeschäft für Bertelsmann seit mehr als 180 
Jahren identitätsstiftend ist. Darüber hinaus ist die Transaktion 
wirtschaftlich attraktiv, da der Ergebnisanteil der 
Bertelsmann-Aktionäre um mehr als 60 Millionen Euro steigen wird."

   Mit der strategischen Dreiviertel-Mehrheit sichert sich 
Bertelsmann mehr Governance-Rechte bei Penguin Random House und 
stellt künftig unter anderem den Chairman des Board of Directors der 
Buchverlagsgruppe. Die weiteren 25 Prozent der Anteile an dem zum 1. 
Juli 2013 durch den Zusammenschluss der Buchverlagsgeschäfte Random 
House und Penguin Group entstandenen Unternehmen bleiben bei Pearson.
Markus Dohle, Mitglied im Bertelsmann-Vorstand und seit Beginn des 
Zusammenschlusses CEO von Penguin Random House, wird das Unternehmen 
weiterhin führen.

   Thomas Rabe weiter: "Die heutige Transaktion ist gleichzeitig ein 
erneutes Bekenntnis von Bertelsmann zum Wert von Inhalten im 
digitalen Zeitalter. Wir halten nun 75 Prozent an der RTL Group und 
künftig 75 Prozent an Penguin Random House; ferner jeweils 100 
Prozent an Gruner + Jahr und BMG, wo wir unsere Anteile in den 
vergangenen Jahren aufgestockt haben. Damit haben wir das Ziel 
strategischer Mehrheiten in all unseren Inhaltegeschäften erreicht. 
Bertelsmann ist das Unternehmen mit dem weltweit vielfältigsten 
Kreativ-Angebot."

   Auf Penguin Random House hat die Anteilsaufstockung von 
Bertelsmann keine Auswirkungen; die Eigenständigkeit der mehr als 250
Einzelverlage der Gruppe bleibt unberührt. Die Verlagsgruppe Random 
House in Deutschland wird weiterhin vollständig von Bertelsmann 
kontrolliert.

   Bernd Hirsch, Finanzvorstand von Bertelsmann, sagte: "Bertelsmann 
und Pearson haben sich auf angemessene Konditionen und Bewertungen 
zur Anteilsübernahme an Penguin Random House verständigt. Unsere gute
operative Performance und das aktuelle Niedrigzins-Umfeld bieten uns 
ideale Voraussetzungen, die Transaktion zu äußerst vorteilhaften 
Konditionen zu finanzieren. Wir verfügen somit weiterhin über den 
erforderlichen Finanzspielraum, um in unsere acht 
Unternehmensbereiche wie geplant zu investieren."

   Markus Dohle, CEO von Penguin Random House, fügte hinzu: "Was 
Bertelsmann und Pearson jetzt verhandelt und entschieden haben, ist 
ein Zeichen großer Kontinuität und Stabilität für Penguin Random 
House - und deshalb auch die beste Lösung für Autoren, Partner, 
Verleger und alle Mitarbeiter. Wir können und werden uns weiterhin 
auf die kreative Arbeit unserer Autoren konzentrieren, um auch in 
Zukunft die besten Bücher und Geschichten für unsere Leser zu 
verlegen."

   Penguin Random House umfasst rund 250 Einzelverlage auf fünf 
Kontinenten, die jährlich mehr als 15.000 neue Bücher 
veröffentlichen. Zu den renommierten Autoren der Gruppe gehören unter
anderem John Grisham, Dan Brown, Barack und Michelle Obama sowie 
Paula Hawkins. 585 Titel des Hauses schafften es im vergangenen Jahr 
auf die Bestsellerlisten der "New York Times"; mehr als 70 Autorinnen
und Autoren der Verlage von Penguin Random House sind mit dem 
Nobelpreis ausgezeichnet.

   Historie

   1835 

   Drucker und Buchbinder Carl Bertelsmann gründet den C. Bertelsmann
Verlag in Gütersloh. Die ersten 100 Jahre der Verlagsgeschichte 
stehen programmatisch im Zeichen der christlich-protestantischen 
Tradition. Schritt für Schritt wird das Verlagsprogramm um 
Philologie, Geschichte und Jugendliteratur sowie Missionsschriftentum
erweitert.

   1928 

   Bertelsmann startet sein belletristisches Verlagsprogramm durch 
"Erzählliteratur" in protestantischen Zeitschriften.

   1933-1945 

   Die christlich-konservative Tradition des Hauses verbindet sich in
Programm und Unternehmenskultur zusehends mit der Ideologie des 
Nationalsozialismus. Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges macht der 
Verlag - als größter Bücherlieferant der Wehrmacht - vor allem 
Gewinne mit dem Verkauf von Feldpostausgaben. Im Zuge des Prozesses 
wegen illegaler Beschaffung von Papiervorräten und im Rahmen der 
Mobilmachung der gesamten deutschen Wirtschaft wird der C. 
Bertelsmann Verlag 1944 geschlossen. Ab 1999 erforscht eine 
Unabhängig Historische Kommission unter der Leitung des Historikers 
Saul Friedländer die Geschichte des Hauses Bertelsmann während der 
Zeit des Nationalsozialismus. Der Abschlussbericht "Bertelsmann im 
Dritten Reich" erscheint 2002 im C. Bertelsmann Verlag.

   ab 1950 

   Bertelsmann gründet den Lesering. Der Erfolg begründet eine neue 
Ära der Unternehmensgeschichte und schafft die Grundlage für den 
Aufstieg des Hauses zum heutigen weltweiten Medien-, Dienstleitungs- 
und Bildungskonzern.

   1968 

   Elf Einzelverlage von Bertelsmann werden organisatorisch zur 
Verlagsgruppe Bertelsmann (ab 2001: Verlagsgruppe Random House) 
zusammengefasst.

   1977 

   Bertelsmann weitet sein Buchgeschäft durch die Übernahme des 
Goldmann-Verlags sowie Beteiligungen an den Verlagshäusern Plaza y 
Janes (Spanien) und Bantam Books (USA) deutlich aus.

   1986 

   Bertelsmann kauft das amerikanische Verlagshaus Doubleday und 
fasst seine amerikanischen Verlage ein Jahr später zur Bantam 
Doubleday Dell Publishing Group zusammen.

   1998 

   Bertelsmann akquiriert das amerikanische Verlagshaus Random House.
Zu dessen Autoren gehören u.a. Truman Capote, John Irving, Philip 
Roth, John Le Carré, Michael Crichton, Salman Rushdie, Anne Rice und 
Margaret Atwood. Die Gruppe wird mit Bantam Doubleday Dell 
zusammengeführt. Ab 2001 wird Random House zum einheitlichen Namen 
der weltweiten Bertelsmann-Buchverlagsaktivitäten.

   2013 

   Bertelsmann und Pearson führen ihre Buchverlagsgeschäfte - Random 
House und Penguin Group - am 1. Juli zur größten 
Publikumsverlagsgruppe der Welt zusammen. Bertelsmann hält mit 53 
Prozent die Mehrheit an dem zusammengeschlossenen Unternehmen Penguin
Random House, Pearson hält 47 Prozent. Durch Zukäufe steigt Penguin 
Random House in der Folge u.a. zur Nummer eins im spanischsprachigen 
Literaturmarkt auf. Zu den diversen Bestsellern der Gruppe gehören 
u.a. "50 Shades of Grey", "The Girl on the Train" und die "Game of 
Thrones"-Reihe. Penguin-Random-House-Autorin Alice Munro gewinnt 2013
den Literaturnobelpreis; sie ist damit eine von über 70 Autorinnen 
und Autoren der Gruppe, die mit einem Nobelpreis ausgezeichnet 
wurden.

   2017 

   Bertelsmann übernimmt weitere 22 Prozent der Anteile an Penguin 
Random House von Mitgesellschafter Pearson und erreicht damit seine 
strategische Zielgröße an der einzigen globalen 
Publikumsverlagsgruppe.

   Über Bertelsmann 

   Bertelsmann ist ein Medien-, Dienstleistungs- und 
Bildungsunternehmen, das in rund 50 Ländern der Welt aktiv ist. Zum 
Konzernverbund gehören die Fernsehgruppe RTL Group, die 
Buchverlagsgruppe Penguin Random House, der Zeitschriftenverlag 
Gruner + Jahr, das Musikunternehmen BMG, der Dienstleister Arvato, 
die Bertelsmann Printing Group, die Bertelsmann Education Group sowie
das internationale Fonds-Netzwerk Bertelsmann Investments. Mit 
116.000 Mitarbeitern erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2016 
einen Umsatz von 17,0 Milliarden Euro. Bertelsmann steht für 
Kreativität und Unternehmergeist. Diese Kombination ermöglicht 
erstklassige Medienangebote und innovative Servicelösungen, die 
Kunden in aller Welt begeistern.

OTS:              Bertelsmann SE & Co. KGaA
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Pressekontakt:
Bertelsmann SE & Co. KGaA
Andreas Grafemeyer
Leiter Medien- und Wirtschaftsinformation
Tel.: +49 5241 80-2466
andreas.grafemeyer@bertelsmann.de

Arvato 
Matthias Wulff
Tel.: +49 5241 80-42403
matthias.wulff@bertelsmann.de

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