Der Aufsichtsrat verlängerte den Ende des Jahres auslaufenden Vertrag des 60-jährigen um vier Jahre bis zum 31. Dezember 2024, wie der Börsenbetreiber am Freitag mitteilte. Weimer ist seit Anfang 2018 Chef des Dax-Konzerns und hat die Börse wieder in ruhigeres Fahrwasser geführt, nachdem sein Vorgänger Carsten Kengeter im Zuge eines Insiderhandels-Skandals gehen musste. Zudem hat Weimer bei Anlegern und Analysten Lob für den Wachstumskurs der Börse geerntet, die ihr Geschäft auch durch mehrere Übernahmen ausgebaut hat. Erst vor kurzem war die Aktie auf ein Rekordhoch gestiegen. "Ich werde alles daran setzen, die Deutsche Börse, die mir in kurzer Zeit ans Herz gewachsen ist, weiter strategisch und operativ voranzubringen", sagte Weimer am Freitag.

Der scheidende Aufsichtsratschef Joachim Faber lobte Weimer. "Er hat das Wachstum des Unternehmens vorangetrieben, den Aktienkurs erheblich gesteigert, unsere Belegschaft neu motiviert und ein hohes Ansehen bei allen unseren Stakeholdern in Politik und Gesellschaft erworben", sagte Faber. "Mit der Verlängerung des Vertrages spricht der Aufsichtsrat ihm sein höchstes Vertrauen aus, diesen Erfolgskurs fortzusetzen."

Weimer wurde zwischenzeitlich von Investoren auch als möglicher Nachfolger von Deutsche-Bank-Aufsichtsratschef Paul Achleitner gehandelt. Mit der Verlängerung seines Vertrags bei der Börse ist der ehemalige Chef der HypoVereinsbank (HVB) aber aus dem Rennen, denn die Kontrolle der Deutschen Bank gilt als Vollzeitjob. Achleitners Vertrag bei der Deutschen Bank läuft noch bis 2022. Einige Investoren drängen Insidern zufolge allerdings auf einen früheren Abgang des Österreichers.