Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt kann sich zum Wochenstart nicht so recht für eine Richtung entscheiden. Nach einer stabilen Eröffnung tendierte der SMI grösstenteils leicht im Minus, steht mittlerweile aber wieder geringfügig im Plus. Die Anleger warten nach der starken Vorwoche zunächst etwas ab, nachdem sie sich in der vergangenen Woche wieder mehr Hoffnung auf eine baldige Einigung im Handelskonflikt zwischen China und den USA gemacht hatten.

"Die Triebfeder hinter der Absichtsbekundung des US-Präsidenten, eine Einigung mit China im Handelsstreit zu erzielen, wurde von den Börsen für den Moment als wahltaktisches Manöver durchschaut und deshalb abgehakt", kommentiert ein Marktbeobachter am Montag. Politische Börsen hätten eben kurze Beine. Am (morgigen) Dienstag stehen in den USA Zwischenwahlen an. In der vergangenen Woche hatte der SMI getragen von der Hoffnung auf eine Lösung im Handelskonflikt zwischen China und den USA um 3,8 Prozent zugelegt.

Der Swiss Market Index (SMI) gewinnt gegen 10.50 Uhr um 0,14 Prozent auf 9'004,69 Punkte. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem das Gewicht der grosskapitalisierten Titel stärker begrenzt ist, verliert aktuell hingegen 0,18 Prozent auf 1'420,56 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) steht 0,02 Prozent höher bei 10'618,51 Zähler. Von den wichtigsten Titeln tendieren 20 im Minus, neun im Plus und einer unverändert (Zurich).

Die schwergewichtigen Novartis (+0,8%), Nestlé (+0,6%) und Roche (+0,4%) halten den SMI im Plus. Novartis lädt am Montag zum Forschungs- und Entwicklungstag. Am Morgen hatte der Pharmakonzern bereits angekündigt, dass mehr als 26 Kandidaten, Spitzenumsätze von mehr als einer Milliarde US-Dollar erzielen könnten und damit also "Blockbuster"-Potential hätten.

Roche gibt sich derweil einmal mehr zuversichtlich, in Zukunft wegbrechende Umsätze mit neuen Produkten wettzumachen. Dem Basler Pharmakonzern Roche steht bis 2022 eine jährliche Umsatzerosion von zehn Milliarden Franken bevor wegen wegfallender Umsätze bei älteren Krebsmedikamenten. Der Personalbestand in der Schweiz bleibe aber stabil, sagte Roche-Chef Severin Schwan im Interview mit der "NZZ am Sonntag".

Fester tendieren zudem noch Sonova (+0,8%), Temenos (+0,7%) und Swisscom (+0,5%). Am Markt heisst es mit Blick auf die Titel des Telekomkonzerns, eine Serie von Deckungskäufen stütze den Kurs seit der Zahlenvorlage am vergangenen Donnerstag.

Deutlich unter die Räder kommen hingegen Dufry (-3,9% auf 109,85 Fr.) nach Zahlen. Neue Zielvorgaben für das laufende Jahr liessen auf eine erneut rückläufige organische Umsatzentwicklung sowie auf tiefere Margen im Schlussquartal schliessen, lautet ein Kommentar am Markt.

Weiter abwärts geht es zudem für AMS (-3,3%), nachdem diese bereits am Freitag die stärksten Verlierer waren mit einem Minus von rund 3 Prozent. Grosskunde Apple hatte mit dem Ausblick auf das Weihnachtsgeschäft enttäuscht und will keine Zahlen zum Geräteabsatz mehr veröffentlichen.

Und auch Geberit (-2,0%) kennt in jüngster Zeit nur noch die Richtung nach unten - einziger Titel unter den Bluechips, dessen Kurs über die ganze vergangene Woche gesehen nachgab. Die Titel des Sanitärtechnikkonzerns büssten für das laut Analysten schlechte Quartalsergebnis Ende November.

Deutlich schwächer notieren zudem auch Swatch (-2,0%), während sich die Verluste bei Richemont (-0,4%) vergleichsweise in Grenzen halten. Die Papiere der Luxusgüterhersteller hatten am Freitag die grössten Gewinne verzeichnet mit einem Plus von rund 4 und 3 Prozent. China inklusive Hongkong ist ein wichtiger Markt für Uhren aus der Schweiz, weshalb die Zykliker in erster Linie von den Meldungen zum Tauwetter an der Handelsfront profitiert hatten.

Am breiten Markt fallen derweil GAM (+2,1%) mit einem Plus auf, nachdem in den Medien weiter über mögliche Verkaufsgespräche beziehungsweise Kaufinteresse spekuliert wird.

Für U-blox (-9,0%) bestätigte die UBS die Verkaufsempfehlung und senkte das Kursziel.

ys/cf