Zürich (awp) - Nachdem bereits in der vergangenen Woche die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Kreise über ein Ausscheiden von UBS-CEO Sergio Ermotti noch im Laufe des Jahres spekuliert hatte, wurde das Thema auch in der Schweizer Wochenendpresse aufgegriffen. Ermotti wolle das Urteil im Pariser Berufungsprozess abwarten, berichtet der "Tagesanzeiger" (15.02.) unter Berufung auf "verschiedene Quellen".

Das Berufungsverfahren im Strafprozess wegen Geldwäsche und Beihilfe zur Steuerhinterziehung in Frankreich sei für den Juni angesetzt. In einem ersten Urteil war die UBS im vergangenen Jahr zu einer Busse von umgerechnet rund 4 Milliarden und einer Entschädigung von 800 Millionen Franken verurteilt worden. Ermotti hoffe auf einen Freispruch oder zumindest eine Reduktion der Busse, um danach die UBS "besenrein" an einen Nachfolger zu übergeben, wie die Zeitung weiter schreibt.

Ein weitere Aspekt seien die Ambitionen von Ermotti für einen Wechsel auf den Posten des Verwaltungsratsvorsitzenden, heisst es weiter. Der jetzige VRP Axel Weber habe bekundet, bis 2022 auf dem Posten bleiben zu wollen. Zudem orientiere sich Weber an den deutschen Vorschriften und bestehe auf einer "Abkühlphase" von zwei Jahren. Sollte Ermotti tatsächlich in diesem Jahr gehen, würde seine Abkühlperiode 2022 enden, so der Artikel weiter.

Mit Blick auf eine mögliche Nachfolge auf dem CEO-Posten verweist der "Tagesanzeiger" auf Sabine Keller-Busse. Beim letzten Umbau der UBS-Geschäftsleitung sei ihre Beförderung ins Auge gefallen. Auch der "Blick" (Online, 14.02.) hatte die Präsidentin der Region Europa, Nahost und Afrika bereits als mögliche Nachfolgerin von Ermotti gehandelt.

Die Bank äusserte sich wie üblich nicht. "Wir kommentieren keine Gerüchte über die Nachfolgeplanung", wird die UBS im Tagesanzeiger zitiert.

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