Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

SIX: Der neue Präsident der Börsenbetreiberin SIX, Thomas Wellauer, will mit der Gruppe expandieren. Zunächst werde man den Kauf der spanischen Börse BME "sauber verdauen" und dann die gemeinsame Plattform für weitere Wachstumsschritte nutzen. "Die könnten auch über weitere Zukäufe geschehen", sagte Wellauer im Interview mit der "Finanz und Wirtschaft". Die SIX fokussiert sich laut Wellauer beim Wachstum nicht nur auf den Börsenhandel. Die Gruppe wolle auch in anderen Geschäftsbereichen zulegen, etwa im Bereich der Finanzinformation. (FuW, Ausgabe 27.02 - siehe separate Meldung)

RAIFFEISEN/VINCENZ: Die seit zwei Jahren laufende Strafuntersuchung gegen den ehemaligen Chef der Raiffeisen-Gruppe Pierin Vincenz nähert sich offenbar dem Ende. Die Zürcher Staatsanwaltschaft stehe kurz vor dem Abschluss ihrer Untersuchungen, heisst es in einem Artikel der "Schweiz am Wochenende", der sich auf "verfahrensnahe Kreise" beruft. Die Befragung von Zeugen und vorbereitende Ermittlungshandlungen für eine allfällige Klage sollen bis Ende Juni abgeschlossen werden. Gemäss einem Artikel der "Sonntagszeitung" dürfte Staatsanwalt Marc Jean-Richard-dit-Bressel "innerhalb von 10 Tagen" Anklage erheben. Weiter berichtet die Zeitung über eine "seltsame Spezialklausel" in einem Darlehensvertrag zwischen Pierin Vincenz und Beat Stocker, wonach die Rückzahlung verfällt, wenn eine der Parteien stirbt. (Schweiz am Wochenende, S.12; SoZ, S.34)

CEMBRA/ENY FINANCE: Die Eny Finance­Holding kann laut der "Sonntagszeitung" eine Anleihe nicht zurückzahlen. Das Zürcher Kleinkreditunternehmen Eny Finance AG sei im Jahr 2012 als "Finanzdienstleister der nächsten Generation" gegründet worden und habe Kunden mit tiefen Zinsen gelockt. Nun müsse die Firma vermelden, dass sie eine Anleihe von 46 Millionen Franken nicht fristgerecht zurückzahlen und auch keinen Zinsdienst mehr leisten könne. Seit 2016 bestehe aber eine enge Zusammenarbeit mit der Cembra Money Bank. Gemäss Cembra-Geschäftsbericht sei die Bank verpflichtet, Verluste zu absorbieren, heisst es im Artikel. (SoZ, S.35)

THREEMA/SWISSCOM: Das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) will laut der "NZZ am Sonntag" ein Verfahren um die Messenger-App Threema ans Bundesgericht weiterziehen. Dies bestätigte die Behörde der Zeitung. Im Mai hatte das Bundesverwaltungsgericht entschieden, dass Threema nicht als voller Fernmeldedienstanbieter, wie etwa Swisscom gelte, und daher den Überwachungsbehörden nur sehr wenige Nutzerdaten liefern müsse. Im Urteil hiess es damals, dass Firmen, die ihre Dienste nicht über eine eigene Kommunikationsinfrastruktur, sondern über das Internet anböten, nicht als vollwertige Fernmeldedienstanbieter eingestuft werden könnten. Das EJPD lege die Gesetzeslage aber dahingehend aus, dass der Übertragungskanal keine Rolle spiele und Threema deshalb zu Unrecht als sogenannter Anbieter abgeleiteter Kommunikationsdienste eingestuft worden sei. (NZZaS, S.23)

MCH: Die finanziell angeschlagene Messebetreiberin MCH Group sucht nach einem Investoren. Wie die "Finanz und Wirtschaft" aus zwei Quellen in Erfahrung gebracht hat, zeigt offenbar die Familie Murdoch Interesse. Verhandlungsführend soll James Rupert Murdoch sein, Sohn des Besitzers des US-Fernsehsenders Fox News Rupert Murdoch. Die MCH Group wollte das Gerücht gegenüber der Zeitung nicht kommentieren. (FuW, Ausgabe vom 27.6. - siehe separate Meldung)

NZZ: Das zur NZZ-Gruppe gehörende "Zurich Film Festival" steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Wegen den wirtschaftlichen Folgen des Corona-Lockdowns drohe ein finanzielles Loch von "mehreren hunderttausend Franken", wie Festival-Direktor Christian Jungen gegenüber der "Schweiz am Wochenende" sagte. Das zu "über 90 Prozent privat finanzierte" Festival habe Probleme mit dem Sponsoring. Gefährdet sei die diesjährige Durchführung aber nicht. (Schweiz am Wochenende, S.13)

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