Zürich (awp) - Die Aktien der strudelnden Messebetreiberin MCH Group schiessen am Montag im frühen Geschäft in die Höhe. Beflügelt werden die Aktien von einem Medienbericht, wonach die Familie Murdoch Interesse an einer finanziellen Beteiligung an der MCH Group haben soll.

Um 10.30 Uhr stehen MCH Group gut 16 Prozent höher bei 20,20 Franken. Der Titel knüpft damit an die Erholungsbewegung der zwei vergangenen Monate an. Anfang Mai war die Aktie noch für gut 12 Franken zu haben gewesen. Der Gesamtmarkt (SPI) steht aktuell 0,10 Prozent tiefer.

Bekanntlich sucht MCH nach Investoren, während der Messe- und Eventbetrieb stillgelegt ist. Von der Corona-Krise ist aber nicht nur das Messe- und Kongressgeschäft betroffen, sondern auch das Beratungs- und Dienstleistungsgeschäft im gesamten Live Marketing, wie das Unternehmen bereits im April verlauten liess. Und offen ist auch, ob die in den September 2020 verschobene Art Basel in Basel durchgeführt werden kann.

Und genau an dieser Art Basel scheint Rupert Murdoch Interesse zu haben. Laut einem Bericht der "Finanz und Wirtschaft" (Ausgabe vom 27.6.), welcher sich dabei auf zwei Quellen stützt, führt James Rupert Murdoch die Verhandlungen, der Sohn von Rupert Murdoch, dem Besitzer des US-Fernsehsenders Fox News. Die MCH Group wollte das Gerücht am Freitagabend nicht kommentieren.

Im April hiess es bei der MCH Group, dass die Evaluation der Finanzierungsoptionen und möglicher struktureller Veränderungen in Arbeit sei und intensiv vorangetrieben werde. Falls man Investoren finde, werde dies eine Kapitalerhöhung und entsprechende Veränderungen im Aktionariat nach sich ziehen.

Murdoch dürfte dem Bericht zufolge an der MCH Group nur aus einem Grund ein Interesse haben: wegen der Art Basel. Es kursieren Schätzungen, wonach die Kunstmesse 500 Millionen Franken wert sei, während der MCH-Börsenwert lediglich noch bei gut 100 Millionen beträgt.

Laut der "FuW" gibt es aber auch andere Pläne zur Rettung der Firma. Die private Investmentfirma XanaduAlpha sei daran, ein Konsortium zusammenzustellen, das dem Messekonzern einen Grossteil der profitablen Art Basel abkaufe und die Kunstmesse ausbaue.

Ein Deal rund um die MCH Group muss aber die öffentliche Hand gutheissen. Der Kanton Basel-Stadt und andere Kantone kontrollieren die Hälfte der Stimmen. Am vergangenen Mittwoch hatte der Grosse Rat des Kantons Basel-Stadt einer Kapitalerhöhung zugestimmt. Dabei verzichtete er auf die Ausübung seines Bezugsrechts. Der Regierungsrat wurde dazu ermächtigt, ein Darlehen in Höhe von 30 Millionen Franken in Aktienkapital umzuwandeln.

cf/yr