Voraussetzung sei jedoch, dass Murdoch den Nachrichtensender Sky News wie von ihm vorgeschlagen an den US-Medienkonzern Walt Disney oder einen anderen Käufer veräußere. Das wäre voraussichtlich der angemessenste und wirksamste Weg, um die Bedenken im Zusammenhang mit der Übernahme auszuräumen, erklärte der britische Kulturminister Matt Hancock am Dienstag. Die Entscheidung macht für Murdochs Konzern Twenty-First Century Fox den Weg frei, im Übernahmekampf um Sky gegen den Konkurrenten Comcast weiter anzutreten.

Murdoch, dem bereits 39 Prozent an Sky gehören, hatte Ende 2016 ein Kaufangebot für den Rest der Anteile vorgelegt. Doch das Geschäft war bei der britischen Regierung und der Wettbewerbsbehörde auf Widerstand gestoßen. Sie hatten die Sorge geäußert, dass Murdoch eine zu große Kontrolle über Nachrichtenanbieter in Großbritannien erlangen könnte. Ende Februar hatte dann der größte US-Kabelnetzbetreiber Comcast seinen Hut in den Ring geworfen und ein höheres Gegengebot vorgelegt.

Fox hatte bereits zugesichert, zehn Jahre lang ein unabhängiges Sky-Nachrichtenangebot zu betreiben. Murdoch hatte zudem angekündigt, nach einer Übernahme die Sky-Beteiligung im Rahmen der mehr als 50 Milliarden Dollar schweren Übernahme von Großteilen des Murdoch-Imperiums durch Walt Disney an den Unterhaltungskonzern weiterreichen zu wollen. Hancock erklärte, dass er im Übernahmepoker zwischen Murdoch und Comcast nicht eingreifen werde. Fox begrüßte die Ankündigung des Kulturministers. Das Unternehmen sei zuversichtlich, eine endgültige Entscheidung erreichen zu können, um die Transaktion unter Dach und Fach zu bekommen.

Sky erklärte, dass sich seine unabhängigen Direktoren weiterhin auf die Maximierung des Werts für die Sky-Aktionäre konzentrierten. Diese hatten im April nach der Offerte von Comcast ihre bereits erteilte Empfehlung für die Annahme des Gebots von Murdoch zurückgezogen.