Zürich (awp) - Der Niederländische Finanzaktivist Pieter Lakeman sieht die Einstellung des früheren ING-Chefs Ralph Hamers als neuen CEO der UBS kritisch. Sollte Hamers bei der Personalentscheidung dem Verwaltungsratspräsidenten Axel Weber wichtige Informationen vorenthalten haben, dann sollte die UBS Hamers entlassen, sagte Lakeman in einem Interview mit der CH-Media-Zeitung "Schweiz am Wochenende" (23.01.2020).

Lakeman hatte die niederländische Staatsanwaltschaft mit einer Beschwerde dazu gebracht, ein strafrechtliches Verfahren gegen Hamers mit Bezug auf Geldwäschefälle bei der ING aus den Jahren 2010 bis 2016 einzuleiten. Hamers war ab 2013 CEO der ING, die 2018 zu einer Busse von 775 Millionen Euro verurteilt wurde.

Konkret wirft Lakeman Hamers vor, dass er die Abteilung für Geldwäschebekämpfung 2014 so stark beschnitten habe, dass die Mitarbeiter sich beschwerten, die Abteilung könne ihre Arbeit nicht mehr machen. "Der UBS-Verwaltungsrat hätte Hamers nicht einstellen dürfen", sagte Lakeman in dem Interview. "Es scheint mir sehr schlecht für den wirtschaftlichen Ruf der UBS zu sein, von einem CEO geführt zu werden, der jahrelang eine Bank geleitet hat, die Schwarz- und Kriminalgelder gewaschen hat, selbst wenn es kein Strafverfahren geben würde."

Laut Lakeman müsse Hamers den UBS-VR-Präsidenten Weber über sein Handeln in punkto Geldwäschebekämpfung unterrichtet haben, ebenso wie über die Gefahren einer persönlichen Strafverfolgung. "Wenn Hamers diese Informationen nicht an Weber weitergegeben hat, sollte er meiner Meinung nach am Dienstag gefeuert werden." Sollte Hamers Weber unterrichtet haben, sollte auch dieser zurücktreten.

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