Zürich (awp) - Die Bauchemie- und Klebstoffherstellerin Sika publiziert am Donnerstag, 24. Oktober, die Ergebnisse zu den ersten neun Monaten 2019. Am AWP-Konsens haben insgesamt sieben Analysten teilgenommen.

(in Mio Fr.)          AWP-Konsens        9M 2018   

Umsatz                   5'970            5'323  
EBIT                     807,6            728,9 
Konzerngewinn            565,1            527,7   

FOKUS: In Marktkreisen wird für das dritte Quartal von Sika ein beschleunigtes Wachstum erwartet. Es ist das erste Quartal, in dem der übernommene französische Mörtelhersteller Parex voll konsolidiert ist. Die Analysten prognostizieren aber auch für das organische Wachstum, also dasjenige aus eigener Kraft, höhere Werte als noch im ersten und zweiten Quartal.

ZIELE: Für das laufende Geschäftsjahr stellte Sika im Juli mit der Präsentation der Halbjahreszahlen eine Umsatzsteigerung auf erstmals mehr als 8 Milliarden Franken sowie ein zweistelliges Wachstum des EBIT in Aussicht. Das Wachstum wird zu einem guten Teil von der im Januar angekündigten und im Mai abgeschlossenen Übernahme von Parex gestützt.

An einem Investorenanlass im Oktober stellte Sika dann die "neue Strategie 2023" vor. Gemäss deren Zielen peilt das Unternehmen in den kommenden Jahren neu jeweils eine EBIT-Marge von 15 bis 18 Prozent an. Im Rahmen der "Strategie 2020" hatte die Vorgabe noch auf 14 bis 16 Prozent gelautet. Und bis 2023 will Sika jährlich um 6 bis 8 Prozent wachsen. Bis das höhere Margenzielband erreicht wird, braucht es aber noch ein wenig Geduld. In den Geschäftsjahren 2019 und 2020 werde die EBIT-Marge noch unter 15 Prozent liegen, erklärte Konzernchef Paul Schuler am "Capital Markets Day".

PRO MEMORIA: Die neuen Ziel-Vorgaben bauen auf dem bisherigen erfolgreichen Wachstumsmodell auf, wie Sika anlässlich des Capital Markets Day erklärte. Wichtigste Eckpfeiler seien neben der Erhöhung des langfristigen EBIT-Ziels die Einführung des neuen Zielmarkts "Building Finishing". In diesem bündle das Unternehmen seine Kompetenzen im Bereich Mörtel.

Ferner fokussiert sich Sika auf die operative Effizienz: Verschiedene Projekte sollen die Betriebskosten um jährlich 0,5 Prozent des Umsatzes verbessern.

CEO Paul Schuler zeigte sich Anfang Oktober sehr zufrieden mit der laufenden Integration des französischen Mörtelherstellers Parex. Die grösste Akquisition der Firmengeschichte muss aber erst noch verdaut werden. Ganz von Übernahmen will Sika jedoch nicht absehen: "Wir haben immer noch Geld und Kapazitäten für kleinere Akquisitionen übrig", sagte er.

Wie "Head Construction" Philippe Jost ergänzte, dürften sich die jährlichen Synergieeffekte aus dem Parex-Deal auf gegen 100 Millionen Franken belaufen. Das liegt am obersten Ende der ursprünglich von Sika veranschlagten Bandbreite von 80 bis 100 Millionen.

AKTIENKURS: Die Sika-Aktie hat den Einbruch vom Juli mit einer starken Performance in den Monaten August, September und Oktober praktische wieder wettgemacht. Zum Allzeithoch von Anfang Juli bei 170 Franken fehlt nicht mehr viel, seit Jahresbeginn resultiert eine positive Performance von beinahe 30 Prozent. Sollte die Zahlen für die ersten neun Monate die Erwartungen in etwa erfüllen, rechnen verschiedene Marktteilnehmer mit Gewinnmitnahmen.

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