FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bank-Aufsichtsratschef Paul Achleitner hat laut Kreisen mit führenden Investoren über eine Fusion mit dem heimischen Rivalen Commerzbank gesprochen. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtete, besprach Achleitner in den vergangenen Monaten eine Kombination der beiden Großbanken mit Investoren und hochrangigen Vertretern der Regierung.

Derzeit gebe es aber keine formellen Gespräche zwischen den beiden Banken, schreibt die Agentur. Auch stehe ein solcher Schritt nicht unmittelbar bevor, hieß es weiter. Achleitner spreche aber bereits jetzt mit Interessengruppen über einen möglichen späteren Deal. Ein Sprecher des Bankhauses lehnte auf Anfrage eine Stellungnahme ab.

Der neue Chef der Deutschen Bank, Christian Sewing hatte erst am Vortag erneut die Finanzstärke des Dax-Konzerns bekräftigt. In der vergangenen Woche hatten Berichte, wonach Aufseher in den USA das US-Geschäft der Deutschen Bank zum Problemfall erklärt haben, die Aktie auf Talfahrt geschickt. Zudem hatte die Ratingagentur Standard & Poor's die Einstufung heruntergesetzt.

Sewing hatte am Vortag bei einer Investorenkonferenz des Geldhauses eingeräumt, dass "viele Hausaufgaben" zu machen seien. Die Deutsche Bank werde ihre Kosten senken und "liefern". Sewing, der im April auf den Chefposten befördert worden war, hatte bereits einen verschärften Sparkurs angekündigt. Die Zahl der Vollzeitstellen im Konzern soll von rund 97 100 auf deutlich unter 90 000 sinken. Das Aktiengeschäft soll geschrumpft, riskante Geschäfte eingedampft werden./jha/bek