AMSTERDAM (dpa-AFX) - Für einen baldigen Börsenrückzug des schuldengeplagten Telekommunikationskonzerns Altice Europe hat der israelisch-französische Milliardär Patrick Drahi sein Angebot für die restlichen Anteile erhöht. Er wolle nun 5,35 Euro je Papier bar auf den Tisch legen, teilten Altice und Drahis Gesellschaft Next Private am Mittwoch in Amsterdam mit. Dies entspreche einer Prämie von 61,1 Prozent zum Schlusskurs vom 10. September des Jahres. Zuvor wollte Drahi 4,11 Euro pro Aktie hinblättern, insgesamt standen rund 2,5 Milliarden Euro im Raum.

Anleger reagierten positiv auf das erhöhte Angebot. In den ersten Minuten nach Börsenstart schoss die Altice-Aktie um gut ein Viertel auf 5,33 Euro hoch. So hoch war die Aktie seit Beginn der Corona-Pandemie nicht mehr gehandelt worden.

Der Verwaltungsrat rät den Minderheitsaktionären zur Annahme der Offerte. Zudem sollen sie bei der außerordentlichen Hauptversammlung am 7. Januar für den Deal stimmen.

Mitte September hatten Drahi und Altice entschieden, dass es für den nachhaltigen Erfolg und die Wertschaffung besser sei, wenn das Unternehmen nicht mehr an einer Börse notiert wäre. Die Nachteile des Börsenlistings wie der schwankungsanfällige Aktienkurs überwögen die Vorteile bei Weitem. Fremdkapitalgeber könnten sich mehr auf die grundlegende Bewertung des Konzerns konzentrieren.

Die Aktie des Konzerns, der in Frankreich, Portugal, der Dominikanischen Republik und Israel tätig ist, war in den vergangenen Jahren starken Kursschwankungen unterworfen. 2018 hatte Altice sein wachsendes US-Geschäft abgespalten. Danach war die Aktie von ihren Tiefständen unter 2 Euro bis zum Frühjahr dieses Jahres auf fast bis 7 Euro gestiegen. In der Corona-Krise jedoch knickte der Kurs des hochverschuldeten Konzerns, der unter anderem den französischen Mobilfunker SFR betreibt, wieder bis auf 2,26 Euro ein und konnte an sein vorheriges Niveau nicht mehr anknüpfen./ngu/stw/fba