MOSKAU (dpa-AFX) - Die Verhängung neuer US-Sanktionen gegen Russland treibt die Anleger in Scharen aus russischen Anlageklassen. Zum Wochenauftakt standen sowohl Staatsanleihen als auch russische Aktien massiv unter Druck. Auch die Landeswährung Rubel setzte zu einer rasanten Talfahrt an. Die USA hatten am Freitag Dutzende russische Geschäftsleute und Firmen, denen enge Verbindungen zum Kreml nachgesagt werden, mit Strafmaßnahmen belegt.

Bis zum frühen Nachmittag verlor der russische Rubel am Montag gegenüber dem Dollar etwa drei Prozent an Wert. Zuletzt mussten für einen Dollar über 60 Rubel gezahlt werden und damit so viel wie seit vergangenem November nicht mehr.

Eine starke Reaktion zeigte sich auch im Handel mit russischen Staatsanleihen. Bei Papieren, die in US-Dollar begeben wurden, stieg die Rendite bei einer Laufzeit von zehn Jahren um 0,25 Prozentpunkte auf 4,66 Prozent. Im Handel mit Staatsanleihen ist dies ein ungewöhnlich starker Anstieg.

Auch an der Aktienbörse in Moskau kam es zu einem heftigen Kurseinbruch. Der RTSI Index fiel um 9,5 Prozent auf 1119,18 Punkte. Damit zeichnet sich am russischen Aktienmarkt der größte Tagesverlust seit etwa vier Jahren ab. Im Tief hatte der RTSI sogar erstmals seit Juni 2017 wieder kurz unter der Marke von 1100 Punkten gestanden.

Zu den größten Verlierern im russischen Leitindex gehörten die Rusal-Aktien mit einem Kursrutsch um zuletzt fast ein Viertel. Der Aluminiumhersteller hatte zuvor mitgeteilt, dass sich die Sanktionen negativ auf das Geschäft auswirken könnten. Auch Milliardär Oleg Deripaska, der den größten Anteil an Rusal hält, wurde mit Strafmaßnahmen belegt.

Betroffen von den neuen Strafmaßnahmen sind einige der reichsten Russen und deren Firmen, die eng mit Präsident Wladimir Putin verbunden sind, darunter die Geschäftsmänner Oleg Deripaska, Viktor Wekselberg und Igor Rotenberg. Russland hat eine harte Reaktion auf die neuen US-Sanktionen angekündigt. "Es ist völlig klar, dass wir weder den aktuellen noch einen anderen antirussischen Ausfall ohne harte Antwort lassen werden", teilte das Außenministerium in Moskau am späten Freitagabend mit./jkr/tih/tos/jha/