MOSKAU (dpa-AFX) - Unter dem Druck von US-Sanktionen gibt der russische Aluminium-Oligarch Oleg Deripaska die Kontrolle über den Konzern En+ ab. Auch als Vorstandschef trete er zurück, teilte das Unternehmen am Freitag in Moskau mit. Über En+ beherrschte Deripaska, der als Vertrauter von Präsident Wladimir Putin gilt, den weitweit zweitgrößten Aluminium-Hersteller Rusal. Deripaska werde seinen Anteil an dem Konzern auf unter 50 Prozent reduzieren, hieß es. Die US-Sanktionsbehörde OFAC wurde um Frist bis Ende Oktober gebeten.

Die USA hatten Anfang April En+, Rusal und den Unternehmer persönlich wegen ihrer Rolle im russischen Machtgefüge mit Sanktionen belegt. Die Maßnahmen gegen Rusal trieben aber auf dem Aluminium-Weltmarkt die Preise hoch. Unternehmen, die Aluminium weiterverarbeiten, warnten vor erheblichen Engpässen. Das Leichtmetall wird unter anderem zur Herstellung von Fahrzeugen und Maschinen verwendet.

Das US-Finanzministerium schwächte deshalb das völlige Verbot von Geschäften mit Rusal ab, forderte aber, dass Deripaska die Kontrolle abgibt. Die russische Führung diskutiert, wie ihm und anderen betroffenen Oligarchen geholfen werden kann, zum Beispiel durch eine Verstaatlichung von Firmenanteilen./fko/DP/tos