Aurora wolle mit dem Hedgefonds-Manager zusammenarbeiten, um gemeinsam mögliche Partnerschaften für den Eintritt in neue Marktsegmente auszuloten. Peltz werde Aurora zudem bei seiner weltweiten Expansionsstrategie beraten, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Der US-Milliardär hat zudem die Option eingeräumt bekommen, rund 20 Millionen Aurora-Aktien zum Preis von 10,34 kanadischen Dollar je Anteilsschein zu kaufen. An der Börse in Toronto waren sie am Dienstag mit 10,64 Dollar aus dem Handel gegangen.

An der Börse kam das gut an: Aurora-Aktien, die auch an der Wall Street notiert sind, legten dort vorbörslich um gut neun Prozent auf ein Rekordhoch von 8,69 Dollar zu. Seit Jahresbeginn haben sich die Papiere damit um etwa 75 Prozent verteuert. Der breit gefasste US-Index S&P 500 kommt im gleichen Zeitraum nur auf ein Plus von gut elf Prozent. Mit einer Marktkapitalisierung von 8,8 Milliarden Dollar ist der Cannabis-Anbieter an der Börse ähnlich hoch bewertet wie der deutsche Traditionskonzern Thyssenkrupp.

Peltz ist Chef der Investmentgesellschaft Train Fund Management und unter anderem an Konzernen wie Procter & Gamble, Sysco und dem Madison Square Garden beteiligt. "Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Nelson, um unsere weltweite Führung in der Cannabis-Branche weiter auszubauen, indem wir Aurora auf alle großen Marktsegmente ausrichten, für die Cannabis relevant sein wird", erklärte Aurora-Chef Terry Both. Peltz hat dabei vor allem Partnerschaften mit traditionsreichen Unternehmen im Konsumgüterbereich, aber auch in anderen Branchen im Blick.

Die Cannabis-Branche hat mit der vollständigen Legalisierung von Marihuana in Kanada im vergangenen Herbst und der Freigabe in zahlreichen US-Bundesstaaten einen regelrechten Hype erlebt. Daran wollen auch traditionelle Hersteller aus der Getränke- und Tabakbranche teilhaben. So hat etwa der Corona-Bier-Hersteller Constellation Brands ein größeres Paket am Aurora-Rivalen Canopy Growth erworben und der Marlboro-Hersteller Altria stieg bei dem Cannabis-Herstelller Cronos ein. Interesse an Aurora wurde wiederum Coca Cola nachgesagt.