MAILAND (dpa-AFX) - Gegensätze ziehen an: Das ist die Kernbotschaft der neuen Prada-Kollektion. Dargeboten wurde sie am Donnerstag in Mailand anlässlich der noch bis Montag laufenden Fashion Week mit den Trends für die Saison Herbst/Winter 2022/23. Männlich und weiblich, Tag und Nacht, derb und zart, pragmatisch und glamourös - diese Gegensätze lösten Miuccia Prada und Raf Simons - die beiden Co-Kreativdirektoren des Labels - mühelos auf.

Und so sah das konkret aus: Schwarze, architektonisch strenge Kleider werden am Hals mit markanten Ketten akzentuiert. Oversized-Parka sind mit Blüten bestickt, Wollmäntel am Oberarm mit buschigen Federn besetzt. Zu klassischen Männersakkos mit ausgeprägter Schulterpartie gibt es in der Damenausführung einen transparenten Rock. Auf Röcken liegt ohnehin ein großer Fokus, sie sind oft im experimentellen Materialmix aus leichten und schweren Stoffen gefertigt. Die typischen grafischen Prada-Muster zieren viele Pullover. Und das Unterhemd wird in verschiedenen Varianten zur Oberbekleidung befördert.

Eine besondere Geste hatte sich Giorgio Armani überlegt. 400 dank veränderter Auflagen zusätzlich zur Verfügung stehende Plätze für seine Emporio-Armani-Show am Donnerstagabend vergab er nicht an Medienvertreter oder Einkäufer, sondern an seine Angestellten. "Als Anerkennung für ihre tägliche Arbeit und aus Dankbarkeit für das besondere Engagement in den zwei Jahren der Pandemie", wie der Designer mitteilen ließ.

Mit 60 vor Publikum präsentierten Shows zeigt sich das Programm der Mailänder Fashion Week wieder fast so umfangreich wie in Vor-Corona-Zeiten. Mit dabei sind alle großen Namen der italienischen Mode. So zeigen in den kommenden Tagen unter anderem Versace, Dolce & Gabbana und Gucci ihre neuesten Damenkollektionen./axb/DP/he