Ein Aktionär reichte in New York Beschwerde ein. Er wirft der größten europäischen Fluggesellschaft vor, seine Beziehungen zum Personal geschönt dargestellt und damit die Investoren getäuscht zu haben. Die Wahrheit sei ans Licht gekommen, als das Unternehmen unter dem Druck der Belegschaft im vergangenen Jahr erstmals Gewerkschaften zugelassen habe und in diesem Sommer bestreikt worden sei. Ryanair erklärte am Donnerstag: "Diese Behauptungen sind zum Scheitern verurteilt." Man werde dies entschlossen bekämpfen.

"Unerkannt von Investoren war der Gewinn des Unternehmens in der Vergangenheit auf einem verdeckten und nicht nachhaltigen Fundament der Ausbeutung der Mitarbeiter und Fluktuation begründet", heißt es in der Beschwerdeschrift, die ein Pensionsfonds aus Alabama eingereicht hat. Der Kursrückgang der Ryanair-Aktien sei das direkte Ergebnis dessen, dass dieser Betrug aufgedeckt worden sei. Ryanair hatte am 1. Oktober seine Prognose gesenkt und dies mit Arbeitskämpfen begründet. Der Aktienkurs gab daraufhin deutlich nach. O'Leary, der das Unternehmen seit 1994 führt, will die Streitigkeiten noch vor Weihnachten beilegen.

Ryanair teilte hierzu mit: "Im Gegensatz zu diesen erfundenen Behauptungen kam es bei Ryanair in diesem Jahr zu sehr wenigen Arbeitskampfmaßnahmen der Mitarbeiter." In den acht Streiktagen habe Ryanair "mehr als 90 Prozent des veröffentlichten Flugplans mit minimalen Kundenstörungen weiter ausgeführt". Die meisten der Flugstörungen seien wie bei allen anderen EU-Airlines durch Streiks und Personalmangel bei den Flugverkehrskontrollen, insbesondere in Frankreich, Deutschland und Großbritannien verursacht worden. "Hierbei handelt es sich um ein branchenspezifisches Problem, das allen EU-Fluggesellschaften und deren Passagieren zusetzt."