KÖLN (dpa-AFX) - Ryanair-Chef Michael O'Leary wird Europas größten Billigflieger nach Ansicht seines Marketingchefs noch lange erhalten bleiben. "Er macht sicher über das Jahr 2019 hinaus weiter, ich denke für mindestens weitere fünf Jahre", sagte Ryanair-Marketingvorstand Kenny Jacobs am Dienstag beim Kongress der Touristik-Fachzeitschrift "fvw" in Köln. Angesichts der jüngsten Streiks und des gesunkenen Aktienkurses hatte es Forderungen gegeben, der für seinen frechen Sprüche und sein schwieriges Verhältnis zu den Gewerkschaften bekannte O'Leary solle seinen Posten für einen Nachfolger freimachen.

"Er hatte ein schwieriges Jahr", sagte Jacobs über O'Leary. "Wir wollen einige Dinge verbessern." Der 57-Jährige, der Ryanair seit den 1990er Jahren zum größten Billigflieger Europas mit mehr als 400 Flugzeugen ausgebaut hat, sei weiterhin "enthusiastisch". Die Gesellschaft kämpft derzeit mit heftigem Widerstand von Gewerkschaften, die bessere Arbeitsbedingungen für Piloten und Flugbegleiter durchsetzen wollen. Für ihre Hauptversammlung am 20. September hat der Airline nun sogar Pressevertreter ausgeladen - um offen mit den Aktionären diskutieren zu können, wie es hieß.

Ryanair hatte über Jahrzehnte hinweg Gewerkschaften abgelehnt, verhandelt mit ihnen jetzt aber in mehreren europäischen Ländern über Vereinbarungen für Cockpit- und Kabinenpersonal. Bis Weihnachten sollten alle deutschen Ryanair-Piloten fest bei der Airline angestellt sein, sagte Jacobs. Erst vergangene Woche hatten Piloten und Flugbegleiter in Deutschland gestreikt, Ryanair musste 150 Flüge streichen./stw/fba