LAS VEGAS/WASHINGTON (dpa-AFX) - Bei ihrer Fernsehdebatte in Las Vegas haben die demokratischen US-Präsidentschaftsbewerber ihren aufstrebenden Konkurrenten Michael Bloomberg schwer in die Mangel genommen. Sie warfen ihm unter anderem vor, in seiner Zeit als Bürgermeister von New York rassistische Polizeitaktiken vorangetrieben und in seinem Unternehmen Frauen diskriminiert zu haben. Weitere Vorwürfe gegen ihn lauteten, er lege seine Steuererklärungen nicht offen und wolle sich die Nominierung der Demokraten für die Präsidentschaftswahl schlicht erkaufen.

Die linke Senatorin Elizabeth Warren etwa sagte mit Blick auf Bloomberg und den amtierenden Präsidenten Donald Trump, es mache keinen Sinn, "einen arroganten Milliardär durch einen anderen zu ersetzen". Sie mahnte: "Wir brauchen einen Kandidaten mit unerschütterlichen Werten."

Bloomberg, der einer der reichsten Menschen der Welt ist, war erst spät in das Rennen seiner Partei eingestiegen und hatte sich zuletzt in nationalen Umfragen enorm nach vorne gearbeitet. Für den Milliardär war es die erste TV-Debatte. Er verteidigte sich gegen die Anwürfe seiner Mitstreiter. So versprach er etwa die baldige Offenlegung seiner Finanzen und entschuldigte sich erneut für die unter ihm in New York eingeführte und später als verfassungswidrig eingestufte Polizeitaktik "stop and frisk", bei der Polizisten Menschen willkürlich kontrollieren und durchsuchen konnten.

Aber nicht nur Bloomberg wurde bei der Debatte Ziel von Attacken. Alle sechs Präsidentschaftsanwärter auf der Bühne - - mit dabei auch die Senatoren Bernie Sanders und Amy Klobuchar sowie der frühere US-Vizepräsident Joe Biden und der Ex-Bürgermeister Pete Buttigieg - griffen einander untereinander an. Die Runde in Las Vegas im Bundesstaat Nevada war die bislang konfrontativste TV-Debatte der Demokraten. In Nevada steht in wenigen Tagen die nächste Vorwahl an./jac/DP/zb