TOKIO (dpa-AFX) - Der japanische Softbank-Konzern hat im vergangenen Quartal dank Gewinnen aus seinem Beteiligungsfonds unerwartet viel verdient. Der operative Gewinn des Telekommunikations- und Technologiekonzerns kletterte im zweiten Geschäftsquartal bis Ende September insgesamt um gut ein Fünftel auf 395,6 Milliarden japanische Yen (3 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Montag in Tokio mitteilte. Das war mehr als von Analysten erwartet. Softbank-Chef Masayoshi Son hatte vor einiger Zeit einen milliardenschweren Fonds für Beteiligungen an Tech-Unternehmen aufgelegt. Aus Investitionserträgen zogen die Japaner nun den Großteil des Ergebnisanstiegs.

Unter dem Strich rutschte der Gewinn allerdings um über 80 Prozent auf 97 Milliarden Yen ab. Im Vorjahr hatte Softbank aus abzugebenden Geschäftsbereichen einen Sonderertrag verbucht.

Im japanischen Telekom-Geschäft lief es für Softbank weniger rund. Insgesamt kletterte der Umsatz vor allem wegen des zugekauften Chipdesigners ARM und einem Anstieg beim US-Mobilfunker Sprint jedoch um fast 4 Prozent auf 2,23 Billionen Yen (16,8 Mrd Euro). Dabei profitierte Softbank auch vom schwächeren Yen gegenüber dem Dollar.

Konzern-Chef Masa Son machte nach dem Aus der Fusionsgespräche mit der Telekom-Tochter T-Mobile US deutlich, dass der US-Mobilfunker weiterhin unter der Kontrolle der Japaner bleiben solle. Im Sommer war dem chronisch verlustbringenden Sprint der erste Quartalsgewinn seit drei Jahren gelungen. Son sucht bereits seit dem Einstieg in das US-Mobilfunkgeschäft nach einem Partner, um einen eigenen großen Player in den USA zu schaffen. Am Samstag hatten die Deutsche Telekom , Sprint und T-Mobile US mitgeteilt, dass sie sich nicht auf Bedingungen für eine Fusion hatten einigen können./men/stw/she

Unternehmen im Artikel: SoftBank Group Corp, T-Mobile US