Stellvertreter würden dem Ausschuss Digitales Rede und Antwort stehen, teilte das weltgrößte Internet-Netzwerk mit. Facebook steht unter immensem Druck, Antworten darauf zu liefern, wie es zum Missbrauch der Daten von 50 Millionen Facebook-Nutzern durch die britische Analysefirma Cambridge Analytics kommen konnte. Neben Abgeordneten fordern Datenschützer weltweit Erklärungen hinsichtlich der Rolle des Konzerns in der Affäre. Neu sind die Ermittlungen der US-Verbraucherschutzbehörde FTC und der Generalstaatsanwälte von 37 US-Bundesstaaten.

Facebook zufolge wird vor dem britischen Parlamentsausschuss entweder Technologiechef Mike Schroepfer oder Produktchef Chris Cox auftreten. Der Ausschussvorsitzende Damian Collins sagte, dies sei "erstaunlich". Die Abgeordneten würden gern Zuckerberg persönlich befragen, vielleicht sei dies auch über eine Videoleitung möglich. Dabei sind nicht nur britische Abgeordnete an einem Auftritt Zuckerbergs interessiert: Der Justizausschuss des US-Senats hat ihn neben den Chefs des Google-Mutterkonzerns Alphabet und des Kurznachrichtendienstes Twitter für den 10. April eingeladen.

Seit Bekanntwerden des Skandals hat die Facebook-Aktie an der Wall Street deutlich an Wert verloren. Am Montag kostete das Papier zeitweise nur noch 149 Dollar - so wenig wie seit Anfang Juli 2017 nicht mehr. Vorbörslich setzte sich die Talfahrt am Dienstag fort.

FACEBOOK VERSPRICHT IN ZEITUNGEN FÜR ZUKUNFT BESSERE ARBEIT

In den vergangenen Tagen hat sich der 33-jährige Firmenchef immer wieder in Interviews entschuldigt. Zu der Charmeoffensive gehörten auch ganzseitige Anzeigen in überregionalen Zeitungen in den USA, Großbritannien und am Dienstag auch in Deutschland. Facebook geht es dabei vor allem darum, Werbekunden und Nutzer zu halten, die vom Skandal und der fehlenden Transparenz bei den Datenschutzregeln abgeschreckt sind. Zuckerberg wirbt deshalb: "Ich verspreche, dass wir unsere Arbeit in Zukunft besser machen."

Dazu soll in Deutschland auch die Bertelsmann-Tochter Arvato beitragen, die sich um die Löschung von Hass-Kommentaren und von anderen anstößigen Nutzerbeiträgen auf Facebook kümmert. Damit sind bei Arvato mittlerweile 2000 Mitarbeiter beschäftigt. Mit Sorge verfolgt Bertelsmann-Chef Thomas Rabe jedoch die im aktuellen Datenskandal entbrannte Debatte über eine schärfere Regulierung. Dies dürfe nicht dazu führen, dass Medienunternehmen wie die Bertelsmann-Tochter RTL im Wettbewerb mit Facebook um Werbeerlöse durch neue Branchenvorschriften weiter benachteiligt würden, machte Rabe am Dienstag deutlich.