Zürich (awp) - Die Zurich Insurance Group setzt ihren Umbau fort. Das Grosskunden- und Firmenkunden-Geschäft soll weltweit in der Einheit "Commercial Insurance" zusammengefasst werden. So will der Versicherer unter anderem auch Synergien nutzen. Chef der neuen Einheit wird der AIG-Manager James Shea, dagegen gibt der CEO Global Corporate Thomas Hürlimann seinen Posten ab.

Per 1. Oktober lanciert der Konzern die Geschäftseinheit "Commercial Insurance", wie es in einer Medienmitteilung vom Dienstagabend heisst. Führen soll sie James Shea, der neu als CEO Commercial Insurance zu Zurich stösst. Der 50-jährige Kanadier war zuvor während rund zwanzig Jahren für den US-amerikanischen Versicherungskonzern AIG tätig gewesen, zuletzt als President of Global Financial Lines.

HÜRLIMANN TRITT ZURÜCK

Thomas Hürlimann werde nach mehr als zehnjähriger Tätigkeit im Grosskundengeschäft von Zurich von seiner Funktion als CEO Global Corporate zurückzutreten. Um einen reibungslosen Übergang sicherzustellen, werde er eng mit Shea zusammenarbeiten, so die Zurich. Danach soll er für Spezialprojekte zuständig sein und weiterhin an CEO Mario Greco berichten.

Neben Shea sollen zudem noch Claudia Dill, CEO Latin America, und Jack Howell, CEO Asia Pacific, ebenfalls per 1. Oktober in die Konzernleitung einziehen. Damit sei die im Juni eingeleitete Umstrukturierung der Geschäftsleitung abgeschlossen, so Gruppen-CEO Mario Greco.

In der Geschäftsleitung repräsentieren nun sechs Mitglieder das Versicherungsgeschäft: Jeff Dailey (CEO Farmers), Claudia Dill (CEO Latin America), Mike Foley (CEO North America), Jack Howell (CEO Asia Pacific), Gary Shaughnessy (CEO EMEA) und James Shea (CEO Commercial Insurance). Zentrale Funktionen nehmen derweil Urban Angehrn (Chief Investment Officer), George Quinn (Chief Financial Officer), Cecilia Reyes (Chief Risk Officer) und Kristof Terryn (Chief Operating Officer) wahr.

DOPPELSPURIGKEITEN BESEITIGEN

Unter dem Dach der neuen Einheit "Commercial Insurance" wird die Organisation des Grosskunden- und Firmenkunden-Geschäfts in eine globale Geschäftseinheit zusammengeführt. Innerhalb der neuen Einheit soll zudem eine neue Global Specialty Lines Sparte geschaffen werden, die Kreditversicherungen (pol. Risiken, Kautionsversicherungen und Handelskredite), Transport-, Luftfahrt- sowie Versicherungen im Energiebereich umfassen wird.

Ob es damit zu einem Stellenabbau kommen wird, beantwortet das Unternehmen nicht eindeutig. Ein "Stellenabbau-Ziel" gebe es nicht, sagte eine Zurich-Sprecherin zu AWP. Synergien durch die beseitigte Doppelspurigkeiten sollen jedoch genutzt werden. Wie viele Stellen davon betroffen sein könnten, konnte die Sprecherin nicht sagen.

Der designierte CEO Commercial Insurance werde zunächst prüfen, wie die genaue Ausgestaltung aussehen könnte, so die Aussage. Entscheidungen dürften daher erst in den kommenden Wochen oder Monaten fallen. Deshalb sei es heute auch noch zu früh für weitere Details.

WARTEN AUF INVESTORENTAG

An der Börse schlagen die News keine hohen Wellenn. Die Zurich-Aktie gewinnt um 11.30 Uhr 0,7% auf 253,90 CHF, während auch der Gesamtmarkt (SMI) um 0,3% zulegt.

Der Umbau der Geschäftsleitung sei nun abgeschlossen und "Commercial Insurance" dürfte eine wichtige Rolle in der Gruppe einnehmen, fasst Stefan Schürmann von der Bank Vontobel die Nachrichten in seinem Kommentar zusammen. Davon zeuge auch das Engagement des erfahrenen Versicherungsmanagers James Shea als Leiter der neu geschaffenen Einheit.

Nun warten die Anleger auf den Investorentag vom 17. November in London. Dort werde die Zurich den Anlegern aufzeigen, welche strategische Richtung sie mit der neuen Unternehmensstruktur einschlagen werde, so Schürmann.

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