Zürich (awp) - Die Zurich Insurance Group hat im dritten Quartal 2016 die Ergebnisse im Vergleich zu der von operativen Problemen und hohen Kosten belasteten Vorjahresperiode deutlich verbessert und die Markterwartungen übertroffen. Ausserdem hat die Zurich die Kostenbasis wie angekündigt reduziert. Nun warten die Investoren gespannt auf den Investorentag von kommender Woche, an dem CEO Mario Greco die Finanzziele für die neue Strategieperiode kommunizieren wird.

Für das dritte Quartal weist die Zurich in der Mitteilung vom Donnerstag einen operativen Gewinn BOP (Business Operating Profit) von 1,21 Mrd USD nach 256 Mio im Jahr zuvor aus. Der Reingewinn kletterte auf 912 Mio von zuvor 207 Mio. Die Vorgaben der Analysten (BOP: 1,06 Mrd; Gewinn: 795 Mio) hat der Versicherer somit komfortabel übertroffen.

Nach neun Monaten ergibt sich folgendes Bild: Der BOP nahm um 36% auf 3,40 Mrd USD und der Reingewinn um 11% auf 2,53 Mrd zu. Das Geschäftsvolumen blieb derweil in den Monaten Januar bis September mehr oder weniger konstant bei 51,6 Mrd. In der Mitteilung macht die Zurich vor allem die Fortschritte im Schadenversicherungsgeschäft für die Ergebnisverbesserung verantwortlich. Zudem liege man auf Kurs, um das für 2016 gesetzte Sparziel von 300 Mio USD zu erreichen, heisst es weiter.

GENERAL INSURANCE MIT ERGEBNISVERBESSERUNG

In der Schadensparte General Insurance kletterte der BOP der ersten neun Monate um 85% auf 1,8 Mrd USD und die Combined Ratio verbesserte sich um 3,5 Prozentpunkte auf 98,4%. Während sich einerseits die Belastung aus Unwetterereignissen in der Berichtsperiode in Grenzen hielt, hatten im Vorjahr Nachreservierungen in der Schadensversicherung oder die Kosten aus der Tianjin-Explosion das Ergebnis stark belastet. Für das Gesamtjahr rechnet die Zurich mit einem Wert, der leicht über der angepeilten Ziel-Bandbreite von 97-98% liegen dürfte.

Die Lebensversicherung (Global Life) steigerte den BOP um 3,1% auf 1,0 Mrd USD. Dabei habe man mit Ausnahme Nordamerikas die Performance in allen Regionen gesteigert, so die Mitteilung. Das Geschäftsvolumen nahm um 5,5% auf 22,5 Mrd zu. Bei Farmers erwirtschaftete die Zurich einen BOP von 1,1 Mrd und lag damit auf Vorjahresniveau.

SOLIDE BILANZ

In der Bilanz lag das Eigenkapital der Gruppe per Ende September bei 32,5 Mrd nach 31,6 Mrd Ende Juni und die Eigenkapitalrendite wird mit 11,9% angegeben. Damit rückt die Rendite nahe an die Zielvorgabe von 12-14%, die man bei der Zurich wegen den Kosten für den Konzernumbaus sowie dem anhaltenden Tiefzinsumfeld eigentlich aufgegeben hatte.

Die Gruppe sei nach wie vor stark kapitalisiert, wird Finanzchef George Quinn in der Mitteilung zitiert. Die SST-Quote lag Ende September bei geschätzten 167% und der Wert nach dem internen Z-ECM-Modell wird mit 113% angegeben. Hier wird ein Wert von 100 bis 120% angepeilt.

Mit den Kapitalanlagen erwirtschaftete die Zurich ein Nettoergebnis in Höhe von 5,5 Mrd USD. Dies entspricht einer nicht annualisierten Rendite 2,8% (VJ 3,0%) und einem Rückgang von 467 Mio gegenüber dem Vorjahr.

MANAGEMENT STEHT

Neu wurde Isabelle Welton zur Group Chief Marketing, Communications and Culture Officer ernannt. Ihre bisherige Rolle als Group Chief Human Resources Officer werde ab Anfang 2017 von David Henderson übernommen, der zurzeit bei MetLife tätig ist. Beide werden direkt an CEO Mario Greco berichten. Die Verstärkung des Managements und die Vereinfachung der Konzernstruktur seien damit abgeschlossen, so Quinn.

Zu neuen Finanzzielen macht die Zurich in der Mitteilung keine Angaben. Diese sollen - wie bereits mehrfach erwähnt - nächste Woche anlässlich des Investorentreffens in London veröffentlicht werden. Dann werde man die strategische Aspiration bekanntgeben, welche auf Kunden und Kundenservice ausgerichtet sei und eine grundlegende Veränderung der Unternehmenskultur mit sich bringe, heisst es lediglich.

mk/tp