NEW YORK (dpa-AFX) - Bei der Nachfolge von Lloyd Blankfein als Chef von Goldman Sachs könnte eine Vorentscheidung gefallen sein: David Solomon sei künftig alleine fürs Tagesgeschäft der US-Investmentbank verantwortlich, erklärte das Geldhaus am Montag in New York. Bisher hatte er das Amt im Gespann mit Harvey Schwartz bekleidet. Schwartz habe nun entschieden, am 20. April aufzuhören, teilte die Bank mit.

Der Abgang kommt zu einem überraschenden Zeitpunkt. Ende vergangener Woche hatte das "Wall Street Journal" berichtet, Blankfein wolle vielleicht schon zum Jahresende aufhören - und dabei ausdrücklich Solomon und Schwarz als Kronprinzen genannt. Die beiden teilen sich das Amt des President und Chief Operating Officer. Damit sind sie gemeinsam die Nummer zwei bei Goldman Sachs.

Blankfein würdigte die Arbeit des nun ausscheidenden Schwartz: Er habe in seinen 20 Jahren im Unternehmen Generationen an Mitarbeitern geprägt. Gleichzeitig erklärte Blankfein: "Ich freue mich jetzt darauf, eng mit David zusammenzuarbeiten, um unser Geschäft rund um die Welt voranzutreiben."

Der 63-jährige Blankfein steht seit zwölf Jahren an der Spitze von Goldman Sachs und gehört damit zu den dienstältesten Konzernchefs in den Vereinigten Staaten. Einerseits hat er die Stellung der Bank als einer der mächtigsten Spieler an der Wall Street gefestigt; andererseits musste er sich in der Finanzkrise den Vorwurf gefallen lassen, dass sein Haus Kunden über den Tisch gezogen habe. Zum Medienbericht über seinen Abgang schrieb er auf Twitter: "Das ist die Ankündigung des WSJ und nicht meine."/das/mis/fba