München (Reuters) - Der ehemalige Daimler-Manager Klaus Mangold soll bei Knorr-Bremse nach dem Tod von Unternehmens-Patriarch Heinz Hermann Thiele für weitere zwei Jahre Aufsichtsratschef bleiben.

Mit der vorgeschlagenen Wiederwahl des 77-Jährigen wolle das Unternehmen für Kontinuität in dem Gremium sorgen, teilte Knorr-Bremse am Mittwoch mit. Mangold, der als Vertrauter Thieles gilt, hat die geltende Altersgrenze von 70 Jahren weit überschritten. "Mangolds tiefe Kenntnis der Knorr-Bremse AG soll dem Unternehmen gerade jetzt erhalten bleiben", rechtfertigte der Aufsichtsrat die Entscheidung. Der Selfmade-Milliardär und Knorr-Bremse-Mehrheitaktionär Thiele war Ende Februar mit 79 Jahren gestorben.

Thiele war erst im vergangenen Jahr als stellvertretender Aufsichtsratschef in das Kontrollgremium zurückgekehrt. In der Position soll ihm Deutsche-Börse-Chef Theodor Weimer folgen, der ebenfalls 2020 in den Aufsichtsrat von Knorr-Bremse eingezogen war. Dagegen werde die geplante Wahl von BMW-Finanzvorstand Nicolas Peter "zurückgestellt", hieß es in der Mitteilung ohne Begründung. Dafür soll der ehemalige Chef des Rivalen ZF Friedrichshafen und kurzzeitige VW-Vorstand Stefan Sommer von der Hauptversammlung im Mai in den Aufsichtsrat von Knorr-Bremse gewählt werden. Die Interessen der Familie Thiele sollen dort weiterhin von Thieles Tochter Julia Thiele-Schürhoff vertreten werden.

Sie muss wie alle übrigen Aktionäre bei der Dividende kürzer treten. Für das vergangene Jahr sollen 1,52 (2019: 1,80) Euro je Aktie ausgeschüttet werden, wie Knorr-Bremse mitteilte. Das hatte sich nach dem Gewinnrückgang um 16 Prozent angedeutet. Die Dividende sinkt im gleichen Maße.