Zürich/Basel (awp) - Die Finanzmarktaufsicht (Finma) prüft eine Beschwerde der Basler MCH Group sowie der Firma Lupa Systems von James Murdoch gegen einen Entscheid der Übernahmekommission (UEK). Das gab die Behörde am Dienstagnachmittag bekannt.

In der Auseinandersetzung um den Einstieg von James Murdoch bei der Basler MCH Group wehrt sich die Messebetreiberin gegen die UEK. Die UEK hatte einen Beschluss der ausserordentlichen Generalversammlung vom 3. August für ungültig erklärt, der den Einstieg von Murdoch mit seiner Lupa Systems betrifft.

Die Messebetreiberin möchte bekanntlich mittels einer komplexen Rettungsaktion den Einstieg von James Murdoch - Sohn von Medienmogul Rupert Murdoch - ermöglichen. Im Rahmen einer von den Aktionären an einer ausserordentlichen Generalversammlung bereits abgesegneten Kapitalerhöhung soll so neues Geld an die MCH fliessen.

Doch hat die Übernahmekommission (UEK) eine Einsprache von Vermögensverwalter und MCH-Aktionär Erhard Lee gegen diesen Plan in einem Punkt gutgeheissen. So hat sie nämlich eine an der GV beschlossene "Opting-up"-Klausel für nicht wirksam erklärt.

Mit diesen Klauseln will die MCH sicherstellen, dass im Falle eines erfolgreichen Deals keine öffentlichen Übernahmeangebote durch die Verschiebungen im Aktionariat gemacht werden müssen.

Die Umschichtungen im Aktienregister könnten nämlich dazu führen, dass die Beteiligung des Kantons Basel-Stadt als MCH-Hauptaktionär vorübergehend über 50 Prozent steigt, diejenige von Murdoch könnte die 33,3-Prozent-Schwelle überschreiten.

Dann wären sowohl die öffentliche Hand wie auch der Milliardärssohn verpflichtet, allen Aktionären ein Übernahmeangebot zu machen. Sie müssten dann je nach dem viel mehr Geld in die Hand nehmen und gegen ihren Willen weitere Anteile des Unternehmens kaufen.

Genau dies sollten diese "Opting-up"-Klauseln verhindern. Während die Übernahmekommission in ihrem Entscheid die Klausel im Fall des Kantons Basel-Stadt nun genehmigte, lehnte sie deren Einführung im Fall von James Murdoch hingegen ab. Sowohl die Lupa Systems wie auch die MCH Group legten gegen diesen Entscheid Beschwerden ein, die die Finma nun - wie am Dienstagnachmittag verkündet - zu prüfen gedenkt.

kw/rw