Das ist laut Marktforscher Crunchbase die größte bekannte Finanzierungsrunde eines privaten Unternehmens überhaupt. Zu den Geldgebern gehöre der Stadtstaat Singapur, wie Ant am Freitag mitteilte. Mit dem neuen Kapital könnte Ant zu einem der weltweit teuersten Unternehmen aufsteigen. Der Betreiber des größten chinesischen Online-Bezahldienstes Alipay strebte früheren Insider-Informationen zufolge eine Bewertung von 150 Milliarden Dollar an. Er gilt als Kandidat für einen Börsengang.

Ant war von Alibaba abgespalten worden, bevor der E-Commerce-Konzern 2014 an die Börse ging. Nun wird damit gerechnet, dass Ant selbst ab 2019 den Sprung aufs Parkett wagt. Allerdings hat Ant-Chef Eric Jing bislang offengelassen, wann genau und wo der Börsengang erfolgen soll. Jing sagte, mit den eingeworbenen Mitteln könne die Wachstumsstrategie vorangetrieben werden. Die Firma war zuletzt vor allem in Indien und Südostasien stark expandiert. Ant bietet neben Bezahl- und Vermögensmanagement-Diensten auch Darlehen und sogenannte Mikro-Kredite an.

Zunächst hatte Ant nur fünf Milliarden Dollar frisches Kapital angepeilt, das Ziel wegen starker Nachfrage dann aber auf acht Milliarden Dollar erhöht. Neben den Fonds GIC und Temasek aus Singapur griffen auch mehrere US-Beteiligungsgesellschaften zu, darunter Warburg Pincus. Zu den Beratern von Ant gehörte die Deutsche Bank.