MÜNCHEN (dpa-AFX) - Bayern Münchens Vereinspräsident Herbert Hainer hat bekräftigt, dass er wegen der Corona-Krise an ein Umdenken im Fußball glaubt. "Ich denke, dass schon in den vergangenen Monaten mehr Demut zu erkennen war", sagte er der "Welt am Sonntag". "In Gesprächen mit anderen Clubs merke ich, dass die Erkenntnis wächst, dass es so wie zuletzt nicht mehr weitergehen kann." Der frühere Adidas-Chef hatte schon zuvor Veränderungen des Fußballs wegen Corona prognostiziert.

Die Pandemie dürfte vor allem wirtschaftliche Entwicklungen der vergangenen Jahre bremsen. "Transfers mit absurd hohen Summen kamen in diesem Sommer nicht mehr zustande, was aber auch logisch ist, da aktuell weniger Geld zirkuliert", sagte Hainer. "Ich bin Realist: Es ist zu früh, um jetzt schon zu behaupten, dass alle Clubs in Zukunft nur noch wirtschaftlich vernünftig agieren werden. Ich fürchte, es wird immer den einen oder anderen Auswuchs geben."

Die sportlichen Ambitionen der Münchner aber bleiben gleich hoch - mindestens. Die Titelverteidigung in der Champions League sei ein "Traum", sagte Hainer. Zudem habe er ein Sportarten und Geschlechter übergreifendes Triple im Kopf. Er würde "gern mit unserem Frauen-Team ebenfalls die Champions League und mit unseren Basketballern die Euroleague gewinnen. Alle drei Profiteams gemeinsam an Europas Spitze, das würde mir sehr, sehr gut gefallen", berichtete Hainer./msw/DP/he