Einfachheit, Geschwindigkeit, Sicherheit und Zusammenarbeit sind die Bausteine für eine 'intelligente Zukunft'.

Die SAP-Kundenkonferenz SAPPHIRE NOW bietet alljährlich eine schier endlose Palette an allgemeinen und technischen Vorträgen. Ein Name steht jedoch für eine Veranstaltung, die eingefleischte SAP-Fans keinesfalls verpassen sollten: 'Hasso'. Und Prof. Hasso Plattner, 'Star' der Softwarebranche und Mitgründer und Aufsichtsratsvorsitzender der SAP, sollte seine zahlreichen Zuhörer wieder einmal nicht enttäuschen. In seiner Keynote gab er einen tiefen Einblick in technische Themen und nahm dabei wie üblich kein Blatt vor den Mund. (Er imitierte sogar Kanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Trump, aber schauen Sie selbst in der Aufzeichnung). Mal im Vorlesungsstil, mal im Stil einer Verkaufsveranstaltung konzentrierte sich der hochinformative 90-minütige Vortrag von Plattner auf 'die intelligente Zukunft' von SAP-Software - mit den Kernelementen SAP HANA als In-Memory-Plattform und Basis sowie SAP S/4HANA und SAP Leonardo.

Zunächst sprach Plattner über die Einbindung aller Komponenten des SAP-Portfolios in SAP S/4HANA, der In-Memory-ERP-Suite, die sich sowohl in Rechenzentren von Kunden als auch in der Cloud betreiben lässt. 'Hier sind die meisten Herausforderungen erkannt - und die Lösungen hierfür bereits entwickelt', sagte er. 'Aus meiner Sicht ist dieser Punkt im Wesentlichen erledigt. Aber es gibt natürlich immer noch Entwicklungsarbeit, die laufende Weiterentwicklung von S/4HANA und neue Releases jedes Quartal.'

Wie es weitergeht mit SAP S/4HANA

Es sei zwar bisher schon viel getan worden, dennoch räumte Plattner ein, dass es im Vergleich zum bisherigen SAP-Angebot einzelne Funktionslücken geben könnte. Hierbei bezog er sich auf ausgemusterte Software, die sich 'in Quarantäne' befinde. 'Diese Software ist alt und entspricht möglicherweise nicht mehr unseren Standards. Deshalb haben wir sie eingestellt, aber es gibt sie immer noch', sagte er. 'Wenn sie jemand braucht - keine Panik! Wir können uns das ansehen und sie entsprechend weiterentwickeln.'

'Der Massenumstieg von der Business Suite zu SAP S/4HANA hat begonnen', so Plattner, 'und die Rückmeldungen von Kunden sind außerordentlich positiv.' In der Entwicklung konzentriere man sich bei der Implementierung auf drei Bereiche. Neue Funktionen würden zuerst in der SAP S/4HANA Public Cloud eingeführt, dann in der Enterprise Cloud und anschließend bei On-Premise-Implementierungen. Angesichts von 'insgesamt 5.000 Integrationspunkten' unterstrich Plattner: 'Wir schlafen nicht, es ist einfach eine Riesenaufgabe!'

Einfachheit bedeutet Geschwindigkeit

Laut Plattner sei es zwar kompliziert, alle bisherigen SAP-Funktionen in die neuen Angebote einzubinden, das Ergebnis sei es aber wert: eine Vereinfachung des Systems. 'Wir haben keine Voraggregation mehr', sagte Plattner. 'Dies ermöglicht eine viel schnellere Dateneingabe. Die gesamte Verarbeitung bezieht sich auf Bewegungsdaten - und keine Aggregate. Das Informationsmanagement-System à la IBM von vor 50 Jahren gibt es nicht mehr.'

Durch dieses geänderte Konzept entstehe ein 'Datenbanksystem mit unglaublicher Geschwindigkeit', so Plattner. 'Für die Anwendungen, die wir jetzt wollen, ist die Geschwindigkeit von SAP HANA eine Voraussetzung. Dies ist unser Vorteil, den wir jetzt haben. Wir haben zweierlei: unsere beim Kunden installierte Software und die Daten, über die wir - gemeinsam - verfügen: eine riesige Sammlung relevanter Geschäftsdaten.'

Die Datenbank sei schnell und die Tatsache, dass sie vollständig indiziert sei, bedeute, dass jedes Attribut jeder Tabelle in der Datenbank ein Index sei. Dieses Indizierungskonzept mache die Arbeit des Datenbankadministrators sehr viel leichter, da neue Funktionen viel einfacher zu implementieren seien, so Plattner. 'Die Analyseanwendungen und die Collaboration-Anwendungen können sofort starten und das System mit der höchsten Geschwindigkeit und der größten Flexibilität nutzen, die mir in der Welt der Unternehmenssoftware je begegnet sind.'

Intelligentes Design

In der heutigen Zeit, die sich ganz an den Bedürfnissen des Endanwenders orientiere, sei die Benutzeroberfläche (UI) aber genauso wichtig wie die Funktionen und die Geschwindigkeit einer Anwendung. Dies sei 'bei der Entwicklung von Anwendungen jetzt ein sehr wesentlicher Teil der Arbeit', betonte Plattner. 'Die UI ist so wichtig, weil sie ein großer Kostenfaktor für Schulungen ist.'

Mit dem 'intelligenten' Entwicklungssystem der SAP für neue Anwendungen schlössen sich eine schnelle Entwicklung und eine hochwertige Benutzeroberfläche nicht gegenseitig aus. 'Wir wollen schnell bei der Anwendungsentwicklung sein und alles intelligenter machen', sagte Plattner. Die SAP entwickle Prototypen für neue Anwendungen mit der Design-Thinking-Methode und lasse diese Prototypen von Endanwendern unter Praxisbedingungen testen. Mit dem Wireframe-Design entwerfe man eine funktionsfähige Lösungen, die von unterschiedlichen Anwendern getestet und schnell zur Endversion weiterentwickelt werden könne.

Abgeschlossene Daten sind sichere Daten

Wenn Sie bereits andere Artikel über die SAPPHIRE NOW gelesen haben, ist Ihnen das digitale Informationssystem SAP Leonardo sicher ein Begriff. Es integriert zukunftsweisende Technologien miteinander und betreibt diese nahtlos in der Cloud.

In seinem Vortrag ging Plattner auf die Vorteile der Entwicklung mit SAP Leonardo ein. Insbesondere könne man die Sicherheit wertvoller Daten gewährleisten, da diese dort, wo sie lägen, verarbeitet würden. 'Mit Leonardo entwickeln wir Anwendungen neuen Stils, die sich innerhalb unserer Produkte befinden können. […] Wir bringen die Daten nicht aus unserem ERP-System heraus', sagte er. 'Dies so zu machen ist ein großer Vorteil. Wir gehen nicht sorglos mit Ihren kostbaren Daten um. Wir gehen damit nicht von einem System zum nächsten. Für den Schutz dieser Daten ist es sehr wichtig, diese an einer Stelle zu belassen.'

Um die Daten noch weiter zu schützen, so Plattner, 'blockieren wir das Kopieren von Daten aus dem System. […] Wir liefern nur Ergebnisse von der Datenbank an eine Anwendung, die von der Anwendung kontrolliert sind. […] Wir bringen die Intelligenz in das System, auf die Daten und packen dann die Intelligenz darauf. Leonardo ist die Basis für diese Anwendungen.'

Und diese 'Intelligenz' im System entstehe durch maschinelles Lernen. Zusammen mit ihren Kunden verfüge die SAP über eine 'enorme Menge an Daten, von denen man lernen kann', sagte Plattner. 'Wir können erstaunliche Erkenntnisse daraus ableiten. In gewisser Hinsicht haben wir das zwar auch mit Analyseanwendungen getan. Aber mit künstlicher Intelligenz können wir sagenhafte Dinge machen.'

Die Zukunft bedeutet Zusammenarbeit

Die SAP hat schon immer eng mit Kunden und Partnern zusammengearbeitet. Angesichts der weiter steigenden Anforderungen von Unternehmen und der wachsenden Datenmenge rief Plattner zu einer noch intensiveren Zusammenarbeit auf. 'Wir müssen mit Design Thinking ermitteln, was wir gemeinsam tun wollen. Und die Betonung liegt hier auf dem Wort gemeinsam! […] Denn Kunden haben die Daten und umfassendes Branchenwissen.'

Und wie um seine Entschlossenheit noch weiter zu bekräftigen, wiederholte Plattner seinen Aufruf zur Zusammenarbeit am Ende seines Vortrags. 'Unsere künftige Zusammenarbeit wird ganz anders sein als bisher', sagte er. 'Wir bringen die Basis für die Software ein. Und wir bringen das ERP-Kernsystem. […] Aber wir können jetzt viel mehr gemeinsam machen als vorher. Wir [SAP] müssen unsere Arbeitsweise ändern. Wir müssen unsere Mitarbeiter neu auf Sie und auf unsere Zusammenarbeit ausrichten. Dann entsteht eine Zusammenarbeit auf einem ganz anderen Niveau.'

SAP SE veröffentlichte diesen Inhalt am 19 Mai 2017 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 19 Mai 2017 11:29:15 UTC.

Originaldokumenthttp://news.sap.com/germany/sapphire-hasso-plattner/

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