Zürich (awp) - Der Aromen- und Riechstoff-Hersteller Givaudan publiziert am Dienstag, 9. April, die Umsatzzahlen zum ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2019. Zum AWP-Konsens haben insgesamt sechs Analysten beigetragen.

Q1 2019E
(in Mio Fr.)      AWP-Konsens     Q1 2018A 

Umsatz               1'502           1'308  
- Aromen               850             704  
- Riechstoffe          652             604  


                                  Q4 2018A
(in %)
Org. Wachstum          4,8             5,3 

FOKUS: Der Branchenprimus aus Genf dürfte im ersten Jahresviertel weiter zugelegt haben. Gemäss AWP-Konsens wird ein Umsatzzuwachs von 15 Prozent erwartet. Bei der grösseren Division Aromen wird dabei ein Plus von 21 Prozent erwartet, während im Duftgeschäft mit einen Zuwachs von 7,9 Prozent gerechnet wird.

Beim organischen Wachstum rechnen die Experten mit einem Rückgang gegenüber dem Schlussquartal 2018. Gemäss AWP-Konsens wird auf vergleichbarer Basis ein Zuwachs von 4,8 Prozent erwartet.

Im Fokus dürfte zudem weiter die Rohstoffsituation bleiben. 2018 stiegen diese gemäss Unternehmenschef Gilles Andrier um 5-6 Prozent an und sorgten u.a. für einen tieferen Jahresgewinn. Zuletzt rechnete das Management für 2019 mit einer vergleichbaren Situation.

Ebenfalls von Interesse dürfte die Entwicklung des laufenden Sparprogramms GBS (Givaudan Business Solutions) sein. Zuletzt sahen sich die Genfer im Fahrplan - 2018 seien bereits 20 Millionen Franken eingespart worden. Für 2019 sind bisher weitere 25 Millionen angekündigt und 2020 sollen dann weitere 15 Millionen dazukommen.

ZIELE: Konkrete Ziele für 2019 gab Givaudan wie üblich nicht. Mit den Jahreszahlen wurden aber die mittelfristigen Ziele bestätigt. Demnach will der Aromen- und Dufthersteller organisch pro Jahr 4-5 Prozent wachsen und damit über dem Marktwachstum. Die Free-Cashflow-Rendite soll weiterhin zwischen 12-17 Prozent zu liegen kommen.

Für einen Wachstumsschub sollen 2019 vor allem die getätigten Akquisition sorgen, wie CEO Gilles Andrier im Gespräch mit AWP nach den Jahreszahlen verriet. So werde etwa die Naturex-Übernahme 2019 einen deutlich stärkeren Einfluss haben als 2018. Dazu kam noch die Übernahme französischen Unternehmens Albert Vieille, deren Abschluss auf das erste Quartal 2019 angekündigt wurde.

Das Geschäft mit natürlichen Inhaltsstoffen ist in den Augen Andriers in naher Zukunft denn auch das grösste Wachstumsfeld von Givaudan. Aber auch in Asien will das Unternehmen weiter zulegen. Bereits 2018 verzeichnete Givaudan in der Region Asien-Pazifik das stärkste Wachstum auf vergleichbarer Basis.

PRO MEMORIA: Im Geschäftsjahr 2018 steigerten die Genfer einmal mehr den Umsatz. Und wider Erwarten gelang es dem Branchenprimus, dass Wachstum im Schlussquartal 2018 zu halten. Steigende Rohstoffkosten und Wechselkursverluste sorgen allerdings für einen Gewinnrückgang. Insbesondere in Argentinien litt der Dufthersteller unter ungünstigen Wechselkursbedingungen.

Mit Blick auf die Rohstoffe rechnete CEO Andrier zuletzt für 2019 mit einer vergleichbaren Situation wie im Vorjahr. Um den Rückstand aufzuholen, werde das Unternehmen auch 2019 und 2020 die eigenen Verkaufspreise weiter anheben. Die Erfahrung zeigt, dass es jeweils vier bis sechs Monate dauert, bis Givaudan die teurer werdenden Rohstoffe via Preiserhöhungen an die Kunden weitergeben kann.

AKTIENKURS: Die Givaudan-Aktien haben 2019 bisher rund 9 Prozent zugelegt. Damit hinken sie dem Gesamtmarkt hinterher. Dieser macht im laufenden Jahr gemessen am SMI bisher rund 13 Prozent gut.

Homepage: www.givaudan.com

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