NEW YORK/FRANKFURT (awp international) - Die Chancen von US-Wirtschaftsberater Gary Cohn, neuer US-Notenbankchef zu werden, sind offenbar geschrumpft. Wie das Wall Street Journal auf seiner Internetseite am späten Mittwochabend berichtete, sei eine Nominierung Cohns unwahrscheinlich. Das Blatt beruft sich auf mehrere Personen, die mit der "Denkweise" von US-Präsident Donald Trump vertraut sind. Cohn galt bislang als Top-Anwärter auf die Position der aktuellen Notenbankchefin Janet Yellen, deren Amtszeit im Februar 2018 ausläuft.

Trumps Umdenken sei vor allem der Kritik Cohns an Äusserungen Trumps zu den gewaltsamen Ausschreitungen in Charlottesville geschuldet, berichtet die Zeitung. Trump hatte mit seinem Schlingerkurs, in dem er sich nicht eindeutig von rechten Gewalttätern distanzierte, herbe Kritik von vielen Seiten hervorgerufen. Eine Absage an Cohn könnte die Chancen Yellens auf eine zweite Amtszeit erhöhen. Es kursieren aber auch andere Namen als mögliche Nachfolger Yellens, darunter der bekannte Ökonomieprofessor John Taylor.

bgf/oca