MAILAND (awp international) - Im Streit um die Zukunft des angeschlagenen Telekomkonzerns Telecom Italia ist ein weiterer Schritt zur Befriedung der mächtigsten Anteilseigner gemacht worden. Der bisherige Verwaltungsratsvorsitzende Fulvio Conti räumt seinen Stuhl, wie das Unternehmen am Donnerstagabend mitteilte. Den Platz übernimmt vorübergehend das bis dato einfache Verwaltungsratsmitglied Michele Valensise.

Conti war im letzten Jahr auf Betreiben des US-Hedgefonds Elliott zu seinem Posten gekommen. Dieser hält gut 9 Prozent der Anteile an dem italienischen Telekomkonzern. Dem französischen Medienkonzern Vivendi gehören 24 Prozent.

Ursprünglich hatte Vivendi fünf der Mitglieder des Kontrollgremiums ablösen wollen. Zehn der 15 Mitglieder des Verwaltungsrats sind vom US-Hedgefonds Elliott entsandt. Fünf Mitglieder gehören der Fraktion von Vivendi an. Im März hatte der französische Medienkonzern dann seinen Antrag zum Umbau des Verwaltungsrates zurückgezogen.

Beide hatten unterschiedliche Vorstellungen, wie es mit dem Unternehmen weitergehen soll. Elliott forderte die komplette Abspaltung des Festnetzes, um Schulden abzutragen, was Vivendi ablehnte. Im Juni hiess es dann, das man sich auf eine gemeinsame Strategie verständigen wolle. Der Rückzug von Conti gilt dabei als eine der wichtigsten Bedingungen von Vivendi zur Vertrauenssicherung. Wer den Verwaltungsratsvorsitz dauerhaft übernimmt, soll auf einer Sitzung des Gremiums am 21. Oktober entschieden werden./he