KARLSRUHE (dpa-AFX) - Keine fünf Monate vor seinem Abschied bei der EnBW stellt sich Konzernchef Frank Mastiaux auf seiner letzten Hauptversammlung den Fragen der Aktionäre und Aktionärinnen. Bei der online durchgeführten Veranstaltung (ab 10.00 Uhr) wird es unter anderem um die Folgen des Ukraine-Kriegs für die Energiewirtschaft in Deutschland gehen. Schon bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2021 hatte Mastiaux gesagt, dass es leichter sein dürfte, von russischer Kohle loszukommen als von Gas aus Russland. Nicht auftreten wird der künftige Vorstandsvorsitzende des Karlsruher Energieversorgers, Andreas Schell. Er tritt das Amt erst gegen Ende des Jahres an.

Zum Standardprogramm der Hauptversammlung gehören Punkte wie die Ausschüttung einer Dividende - vorgeschlagen sind 1,10 Euro je Aktie

- und die Billigung des Vergütungssystems für die

Vorstandsmitglieder. Für Mastiaux beispielsweise geht es um gut 3,4 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Darüber hinaus soll der baden-württembergische Finanzminister Danyal Bayaz als Amtsnachfolger von Edith Sitzmann (beide Grüne) in den Aufsichtsrat gewählt werden.

Mastiaux (58) ist seit Oktober 2012 an der Spitze der EnBW. Ende September scheidet er aus dem Amt. Während dieser Zeit hat er den einstigen Atomstromer auf erneuerbare Energien umgekrempelt. Seit fünf Jahren wächst der Betriebsgewinn (bereinigtes Ebitda), zuletzt auf 2,96 Milliarden Euro. Der Jahresumsatz 2021 betrug knapp 32,15 Milliarden Euro. Der Konzern beschäftigt mehr als 26 000 Menschen und beliefert rund 5,5 Millionen Kunden und Kundinnen. Mit einem weiten Netz an E-Ladesäulen und Angeboten etwa für Sicherheitstechnik an öffentlichen Plätzen bietet EnBW inzwischen ein breiteres Portfolio./kre/DP/he