Eine Mehrheit habe für seine Wahl gestimmt, gab der scheidende Aufsichtsratschef Ulrich Lehner am Donnerstag zum Abschluss der Hauptversammlung in Bonn bekannt. Es war das erste Aktionärstreffen eines Dax-Konzerns seit Ausbruch der Corona-Krise, das als Präsenzveranstaltung stattfand.

"Ich wünsche ihnen alles Gute mit dieser Firma", sagte der frühere Henkel-Chef an Appel gerichtet, der im inzwischen nahezu leeren Publikumssaal der Bekanntgabe der Abstimmung zuhörte. Zuvor hatten institutionelle Aktionärsschützer scharfe Kritik an der Wahl des 60-jährigen Post-Chefs wegen Ämterhäufung geübt und angekündigt, gegen ihn zu stimmen. Appel will bis Mai 2023 beide Ämter ausüben, aber im Sommer bereits Aufgaben bei der Post abgeben.

Mit der Wahl Appels endet auch die Ära Lehner. Der 75-Jährige scheidet aus Altersgründen aus. Er stand dem Kontrollgremium seit 2008 vor und nahm Telekom-Angaben zufolge an 352 Sitzungen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse teil und leitete 15 Hauptversammlungen, ohne jemals zu fehlen.