Der Konzern habe Aufträge über insgesamt 500 Millionen Euro eingeheimst, sagte der für den Bereich zuständige Valeo-Manager Marc Vrecko in einem am Donnerstag veröffentlichten Reuters-Interview. "Diese Bestellungen über 500 Millionen Euro von führenden globalen Autokonzernen werden wahrscheinlich wiederkehrende Einnahmen zwischen einer und 1,5 Milliarden Euro bedeuten", erklärte Vrecko. "Es ist ein Geschäft, in dem der Lebenszyklus bis 2024 oder 2025 reichen kann."

An der Börse kamen die Nachrichten gut an: Die Aktie legte um 2,5 Prozent auf 26,82 Euro zu.

Lidar ist eine laser-basierte Technologie zur optischen Abstands- und Geschwindigkeitsmessung, die als Voraussetzung für autonomes Fahren gilt. Tesla-Chef Elon Musk setzt dagegen auf Radar und Kameras und kritisierte Lidar zuletzt als "Schnapsidee." Valeo-Manager Vrecko sagte dazu, er rechne damit, dass Musk seine Meinung ändern werde. "Ich respektiere Elon Musk, aber ich muss sagen, dass er in diesem Punkt gegen die vorherrschende Meinung ist."

Valeo hat stark in neue Technologien investiert, die Autobauern helfen, die immer strengeren Emissionsvorschriften zu erfüllen. Zuletzt sorgten allerdings der schwächelnde Automarkt sowie Zoll- und Handelstreitigkeiten für Gegenwind. Um den Autoteile-Hersteller vor aktivistischen Investoren besser schützen zu können, hatte Frankreich zuletzt über die Staatsbank Bpifrance seinen Anteil an Valeo aufgestockt. Der Anteil Frankreichs liegt inzwischen bei insgesamt 7,34 Prozent und damit über dem des aktivistischen US-Investors Harris Associates, der 6,37 Prozent hält.