CAPE CANAVERAL (dpa-AFX) - Am US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral hat sich der Start zum Jungfernflug der neuen Großrakete "Falcon Heavy" am Dienstag wetterbedingt verzögert. Die geplante Startzeit 13.30 Uhr Ortszeit (19.30 Uhr MEZ) wurde zunächst auf 14.20 Uhr Ortszeit (20.20 Uhr MEZ) und dann auf 15.45 Uhr Ortszeit (21.45 Uhr MEZ) geschoben, wie das private Raumfahrtunternehmen SpaceX mitteilte. Der Start konnte in einem Zeitfenster bis 16.00 Uhr Ortszeit (also 22.00 Uhr MEZ) erfolgen, ansonsten erst wieder Mittwoch.

Die "Falcon Heavy" ist 70 Meter lang und kann bis zu mehr als 60 Tonnen Ladung aufnehmen. Sie ist damit nach Angaben von SpaceX die weltgrößte derzeit einsatzbereite Rakete - doppelt so groß wie die nächstgrößte derzeit im Betrieb befindliche Trägerrakete. Allerdings hatten sowohl Sowjets als auch Amerikaner in früheren Jahren bereits größere Raketen ins All geschossen.

Für ihren Jungfernflug hatte die "Falcon Heavy" ein Elektroauto der Marke Tesla an Bord - Tesla ist wie SpaceX ein Unternehmen des amerikanischen Unternehmers und Visionärs Elon Musk. Nach seinen Angaben soll die Rakete später einmal in der Lage sein, bemannte Raumschiffe zum Mond und selbst zum Mars zu schicken.

Der jetzige Testflug fand ohne Raumfahrer statt - dafür hatte Musk einen kirschroten Elektro-Roadster aus seinem Privatbesitz zur Verfügung gestellt. Das Auto sollte mit der Raumkapsel auf eine Erde-Mars-Umlaufbahn gebracht werden und dort möglichst lange bleiben. Im Autoradio sollte eine Endlosschleife von David Bowies Welthit "Space Oddity" ("Ground Countrol to Major Tom") laufen. Normalerweise werden bei solchen Testmissionen Betonplatten oder Stahlteile als Ladung mitgenommen. "Wir dachten, es sei lohnender, ein bisschen Spaß zu machen", begründete SpaceX die Aktion.

Die drei Antriebsraketen der ersten Zündstufe mit insgesamt 27 Motoren sollen zur Erde zurückkehren und wiederverwendbar sein. Ihre Schubkraft ist vergleichbar mit der von 18 Jumbo-Jets. Die Vorbereitungen zu dem Jungfernflug wurden von einem enormen Medieninteresse und Zehntausenden Schaulustigen begleitet./dm/DP/he