Die Zeit im Gefängnis dauere schon sehr lange und die Bedingungen seien hart. Das habe er bereits mehrfach dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe gesagt, so Macron zu Journalisten während eines Besuchs in Ägypten. Die Krise nach der Ghosn-Festnahme erschüttere aber nicht die Machtbalance zwischen Renault und dem japanischen Autobauer Nissan.

Der Manager sitzt seit Mitte November in Tokio in Untersuchungshaft. Ihm wird finanzielles Fehlverhalten und Untreue bei Nissan vorgeworfen, an dessen Spitze er stand. Der 64-Jährige soll seine Einkünfte zu niedrig angegeben haben. Ghosn weist die Vorwürfe zurück. Nissan hatte ihn unmittelbar nach seiner Verhaftung als Verwaltungsratschef abgesetzt. Renault hatte gezögert, weil die Gesetzesverstöße noch nicht erwiesen sind.

Frankreichs Finanzminister warnte unterdessen vor übertriebenen Zahlungen an Ghosn. Der Staat werde "äußerst aufmerksam" sein, sagte Bruno Le Maire dem Radiosender France Inter. "Keiner würde verstehen, wenn die Abfindung von Carlos Ghosn exorbitant wäre."