Keine Entscheidung bei Renault zu Bezahlung von Ex-Chef Ghosn
Am 15. März 2019 um 19:49 Uhr
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BOULOGNE-BILLANCOURT (dpa-AFX) - Entgegen erster Ankündigungen hat der Verwaltungsrat von Renault noch nicht über die Bezahlung des früheren Konzernchefs Carlos Ghosn für das zurückliegende Jahr entschieden. Wie das Unternehmen am Freitag auf Anfrage in Boulogne-Billancourt bei Paris bestätigte, soll es Anfang April eine weitere Sitzung des Topgremiums geben. Dann werde es auch um die internen Untersuchungen gehen, die nach dem Rücktritt von Ghosn bei dem Autohersteller eingeleitet wurden. Ein genauer Termin für die Sitzung stehe noch nicht fest.
Ghosn war in Japan gegen Kaution nach rund drei Monaten aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Der gebürtige Brasilianer war am 19. November wegen angeblichen Verstoßes gegen Börsenauflagen in Tokio festgenommen und angeklagt worden. Zudem soll er laut Staatsanwaltschaft private Investitionsverluste auf Nissan übertragen haben. Ghosn hatte wiederholt seine Unschuld beteuert. Er war nach den Vorwürfen auch als Konzernchef von Renault zurückgetreten, hat aber noch immer Ämter in dem Konzern inne. Laut einem früheren Renault-Dokument kam Ghosn allein 2017 auf eine Vergütung von rund 2,7 Millionen Euro./cb/DP/fba
Renault ist einer der führenden Automobilhersteller der Welt. Der Nettoumsatz teilt sich wie folgt auf die einzelnen Geschäftsbereiche auf: - Verkauf von Fahrzeugen (93,6%): fast 2,1 Millionen verkaufte Personen- und Nutzfahrzeuge im Jahr 2022, aufgeteilt nach Marken: Renault (1.415.646 Einheiten), Dacia (573.837), Renault Korea Motors (51.083), Alpine (3.546), EVeasy (6.987) und Mobilize (75); - Dienstleistungen (6.4%): Finanzierungsdienstleistungen für den Fahrzeugverkauf (Kauf, Miete, Leasing usw.; RCI Banque), damit verbundene Dienstleistungen (Wartung, Garantieverlängerung, Assistance usw.) und Mobilitätsdienstleistungen. Ende 2022 verfügte die Gruppe über 34 Industriestandorte weltweit. Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: Frankreich (29,8%), Europa (47,1%), Amerika (9,4%), Asien/Pazifik (5,8%), Eurasien (4,1%), Afrika und Naher Osten (3,8%).