• Preis in der Kategorie "Industrielle Kooperation"

  • Daimler-Chef Dieter Zetsche: "Partnerschaft hat sich weit über ihren ursprünglichen Rahmen hinaus entwickelt"

Renault SAS und Daimler AG haben den renommierten Wirtschaftspreis der Deutsch-Französischen Industrie- und Handelskammer für ihre industrielle Kooperation erhalten, die seit ihrer Gründung zwischen Daimler und Renault-Nissan Allianz im Jahr 2010 erheblich ausgebaut worden ist.

Die Deutsch-Französische Industrie- und Handelskammer würdigt mit dieser Auszeichnung Unternehmen in diesen beiden Ländern für ihre Verdienste um die Kooperation in vier Bereichen: industrielle Kooperation, Umwelt, Innovation und neue Technologien sowie Personalmanagement.

"Diese Kooperation ist nach jedem objektiven Maßstab eine der leistungsfähigsten in der Automobilindustrie. Dank dieser Kooperation können alle Partner von verbesserten Größenvorteilen profitieren, ohne damit die Eigenständigkeit ihrer Marken und Produkte zu beeinträchtigen", sagte Carlos Ghosn, Chairman und CEO der Renault-Nissan Allianz.

"Die Partnerschaft hat sich bereits weit über ihren ursprünglichen Rahmen hinaus entwickelt", ergänzt Dieter Zetsche, Daimler-Vorstandsvorsitzender und Leiter Mercedes-Benz Cars. "Was als eine Kooperation bei Projekten begonnen hatte, die sich hauptsächlich auf Kleinwagen in Europa konzentrierte, ist nun ein diversifiziertes Portfolio in weltweiten Projekten, und wir sehen keine Hindernisse für künftiges Wachstum."

Daimler und Renault-Nissan haben die strategische Kooperation im April 2010 ins Leben gerufen, die ersten Produkte sind bereits auf der Straße: Im September 2012 hat Daimler seinen City-VAN Citan auf den Markt gebracht. Dieses Modell basiert auf dem Renault Kangoo, den Erfinder dieses Marktsegments. Das Fahrzeug wird im Renault-Werk im französischen Maubeuge hergestellt. Dort produziert Renault auch seinen Kangoo, ein leichtes Nutzfahrzeug.

Der Mercedes-Benz Citan, der einen Anteil von rund 25 % an der Gesamtproduktion des Werks Maubeuge hat, stärkt die Arbeitsplatzsicherheit und Effizienz des Werks im Osten Frankreichs. Er wird von einem gemeinsam von Renault und Daimler entwickelten 4-Zylinder-Dieselmotor mit einem Hubraum von 1,5 Liter angetrieben. Eine Variante dieses Motors wurde im Jahr 2012 in neuen Mercedes-Benz A- und B-Klassen auf den Markt gebracht.

"Das Citan-Projekt hat ein beispielloses Maß an Vertrauen und Transparenz in der Zusammenarbeit französischer und deutscher Kollegen erfordert, die zuvor noch nie zusammengearbeitet hatten. Dieses Projekt zeigt, wie tief diese Partnerschaft mittlerweile in unseren Fertigungsprozessen und unseren gemeinsamen Belegschaften verankert ist", so Jacques Verdonck, Leiter der Renault-Nissan Allianz für die strategische Kooperation mit Daimler. Verdonck, der als Vertreter Renaults die Auszeichnung bei der Verleihungszeremonie in Paris entgegennahm, hatte die Verhandlungen über die strategische Partnerschaft zwischen der Renault-Nissan Allianz und Daimler geführt.

"Das Projekt erforderte die tägliche Zusammenarbeit der Teams in Deutschland und Frankreich. Um sich zu verstehen und um eine gemeinsame Sprache auf der Grundlage gemeinsamer Richtlinien, Meilensteine und Produktdefinitionen zu sprechen", sagte Gero Herrmann, Senior Vice President Cooperation Coordination Renault-Nissan bei Daimler. "Kooperation ist keine Zauberei, sondern das Ergebnis harter täglicher Arbeit. Unsere Teams haben diese Arbeit geleistet und werden auch weiterhin kontinuierlich an dieser Kooperation arbeiten."

Europäische Wurzeln mit globaler Reichweite

Die strategische Kooperation von Renault-Nissan und Daimler wird durch Überkreuzbeteiligungen gefestigt. Im Jahr 2010 übernahm Daimler eine Beteiligung von 3,1 % an Renault und Nissan, die wiederum mit jeweils 1,55 % an Daimler beteiligt sind.

Geleitet wird die Partnerschaft von einem Kooperationsausschuss unter dem Vorsitz von Carlos Ghosn und Dieter Zetsche. Dieser Ausschuss besteht aus leitenden Führungskräften von Renault, Nissan, der Renault-Nissan Allianz und Daimler. Dieses Lenkungsgremium kommt zehn Mal pro Jahr zusammen, um die Realisierung vereinbarter Projekte sicherzustellen und Vorschläge für weitere Kooperationsprojekte zu diskutieren.

Zusätzlich zu gemeinsamen Motorenprojekten arbeiten Renault und Daimler im slowenischen Novo Mesto auch an der nächsten Generation des Twingo und der smart-Produktion. Diese Kleinwagen werden nun zusammen auf Grundlage einer gemeinsamen Architektur entwickelt, behalten aber ihre Unabhängigkeit mit einer unverwechselbaren Markenidentität. Die Autos kommen in der zweiten Jahreshälfte 2014 auf den Markt.

Nissan und Daimler arbeiten auch an verschiedenen bilateralen Projekten, darunter die gemeinsame Produktion von Mercedes-Benz 4-Zylinder-Benzinmotoren in Nissans Montagewerk für Antriebsstränge in Decherd (Tennessee/USA). Die Produktion der Motoren, die in Mercedes-Benz und Infiniti-Modellen eingesetzt werden, beginnt Mitte 2014 mit einer geplanten Kapazität von 250.000 Einheiten pro Jahr, sobald die Produktion vollständig hochgelaufen ist. Darüber hinaus arbeiten Nissan, Daimler und Ford Motor Co. an der Entwicklung eines gemeinsamen Brennstoffzellenstacks und -systems, um die Marktreife von Brennstoffzellenfahrzeugen durch eine Reduzierung der Kosten voranzubringen.

Der Präsident der Deutsch-Französischen Industrie- und Handelskammer, Guy Maugis, übergab den diesjährigen Preis für industrielle Kooperation an Jacques Verdonck, Renault-Nissan Alliance Director, für die strategische Zusammenarbeit mit Daimler, und an Gero Herrmann, Senior Vice President Cooperation Coordination Renault-Nissan, bei einer Feierstunde am 9. Dezember 2013 in Paris.

Die Jury für den Deutsch-Französischen Wirtschaftspreis für 2013 bestand aus zehn französischen und deutschen Firmenchefs, Wirtschaftswissenschaftlern und Journalisten. Zu den etwa 350 Gästen gehörten auch Fleur Pellerin, die französische Ministerin für kleine und mittelständische Unternehmen, Innovation und digitale Wirtschaft, und Philipp Rösler, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie.

weitergeleitet durch